Wie Wissenschaft Bewegungserfahrung herstellen kann

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Bauer, Dagmar
Herausgeber:Dietrich, Knut; Landau, Gerhard
Erschienen in:Annäherungen, Versuche, Betrachtungen : Bewegung zwischen Erfahrung und Erkenntnis ; [Sonderheft der Zeitschrift Sportpädagogik]
Veröffentlicht:Seelze: Friedrich (Verlag), 1983, S. 32-37
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198707006211
Quelle:BISp

Abstract

Welche Erfahrungen werden im Sportunterricht provoziert, wenn die Sportmethoden als Anwendung und Umsetzung naturwissenschaftlicher oder systemtheoretischer Forschungsergebnisse der Sportwissenschaft zu verstehen sind? Welchem Menschenverstaendnis folgt eine solche Anwendung? Anhand von Beispielen wird gezeigt, dass die ueber naturwissenschaftliche Erkenntnisse zubereitete Bewegungserfahrung der Erfahrung von Koerperbeherrschung entspricht, die ueber systemtheoretische Erkenntnisse zubereitete Bewegungserfahrung als Erfahrung der Einordnung in Sachzwaenge gelten kann. Die zugrunde liegenden wissenschaftlichen Analysen klammern den Standort des Subjektes aus, sie entsprechen insofern dem cartesischen Dualismus von Subjekt und Objekt und unterstellen ein technologisches Verstaendnis der menschlichen Bewegung. Die direkte Umsetzung dieser Bewegungsforschung in den Methoden des Sportunterrichts verweist auf zwei Probleme: Zum einen stellt sie einen Missbrauch wissenschaftlicher Ergebnisse dar, da diese Ergebnisse final in Sollensforderungen fuer den Sportunterricht umgedeutet werden. Zum anderen laesst sie die notwendige Unterscheidung von wissenschaftlicher Erfahrung und alltaeglicher (lebensweltlicher) Erfahrung ausser acht. Beides hat Konsequenzen im Blick auf den moeglichen Erfahrungsspielraum der Kinder im Sportunterricht. Verf.-Referat