Zum Verhältnis von Sport und Krieg in der griechischen Antike

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Lämmer, Manfred
Erschienen in:Sport im Spannungsfeld von Krieg und Frieden
Veröffentlicht:Clausthal-Zellerfeld: 1985, S. 17-30
Herausgeber:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3923592140
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198606026779
Quelle:BISp

Abstract

Carl Diems Behauptung, alle Leibesuebung sei urspruenglich kultisch, trifft auf das fruehe Griechenland nicht zu. Koerperliche Uebungen und Wettkaempfe entstanden dort Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. unter ganz spezifischen gesellschaftlichen und oekonomischen Verhaeltnissen. Eine aristokratische Oberschicht widmete sich selbst ganz der politischen Gestaltung und militaerischen Sicherung des Gemeinwesens. Das Leben dieses Kriegsadels erfuellte sich im Agon, d.h. in Krieg/Schlacht einerseits und im athletischen Wettkampf andererseits. Krieg und Sport standen also in einem engen Zusammenhang. Dies kommt u.a. darin zum Ausdruck, dass es sich bei dem Gymnasium eher um einen militaerischen Uebungsplatz als um eine Bildungseinrichtung der griechischen Kultur handelte und auch die Einrichtung der Ephebie alle Wesensmerkmale einer Wehrdienstzeit trug. Erst allmaehlich verloren die urspruenglich rein militaerischen Uebungen ihre unmittelbare kriegerische Ausrichtung und verselbststaendigten sich. Auch die antiken Olympischen Spiele waren in keiner Weise mit einer Friedensidee verbunden. Diese Verbindung wurde erst von Pierre de Coubertin hergestellt. Schiffer