Sport im Spannungsverhältnis von Friedfertigkeit und Gewalt : eine entwicklungssoziologische Studie auf der Folie der Eliasschen Zivilisationstheorie

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Pilz, Gunter A.
Erschienen in:Sport im Spannungsfeld von Krieg und Frieden
Veröffentlicht:Clausthal-Zellerfeld: 1985, S. 210-230, Lit.
Herausgeber:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3923592140
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198606026770
Quelle:BISp

Abstract

Im Zuge des Zivilisationsprozesses setzt sich analog gesamtgesellschaftlichen Entwicklungstrends eine immer staerker werdende Kontrolle der Affekte und der koerperlichen Gewalt im Sport durch, die die regelkonforme Gewalt mehr und mehr zurueckbindet und pazifizierteren Formen der Konfliktloesungen Platz macht. Diese Pazifizierung sportlicher Konfliktregelungen ist jedoch verbunden mit der Verlagerung der affektiven Gewalt in Richtung instrumenteller Gewalt. Im Sport - wie in der Gesellschaft generell - hat sich also weniger die Spannungsbalance gewandelt im Sinne einer verstaerkten Verlagerung der Balance in Richtung Friedfertigkeit, als vielmehr die Techniken, Formen und Folgen der Gewalt. Der zivilisatorischen Pazifizierung sportlicher Konfliktloesungen steht somit eine gesellschaftliche strukturelle Friedlosigkeit sportlicher Konfliktloesungen gegenueber, die die zivilisatorische Leistung im Vergleich zu frueheren Phasen erheblich pazifizierteren sportlichen Auseinandersetzungen deutlich schmaelert. Solange sich die Balance zwischen Friedfertigkeit und Gewalt nicht grundlegend wandelt, gilt es, an Alternativen zu arbeiten und sich fuer ein friedliches Sporttreiben zu engagieren. Schiffer