Muskuloskelettale Schmerzen im Tanz : Prävalenz, Lokalisationen und zeitlicher Verlauf bei Tänzerinnen mit Amateurstatus und ihren hauptberuflich tätigen Lehrkräften

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Musculoskeletal pain in dance : prevalence, localisation and development over time in amateur dancers and professional dance tachers
Autor:Lampe, Jasmin; Ohlendorf, Daniela; Groneberg, Jan David Alexander; Borgetto, Bernhard; Wanke, Eileen M.
Erschienen in:Sportverletzung, Sportschaden
Veröffentlicht:33 (2019), 4, S. 203-211, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-0555, 1439-1236
DOI:10.1055/a-0729-9239
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Erfassungsnummer:PU202001000312
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Hintergrund: Schmerzen treten im Sport sowohl als Folge akuter Verletzungen als auch in Form von chronischen Schmerzen durch Über- oder Fehlbelastungen auf. Sie kommen im Tanz häufig vor und stehen in Zusammenhang mit der hohen tanztechnisch bedingten, spezifischen Belastung des muskuloskelettalen Systems. Bisher fehlen Daten zu schmerzrelevanten Aspekten aus dem semiprofessionellen bzw. ambitionierten Breitensportbereich. Dies gilt gleichermaßen für die Tänzer als auch für die Tanz-vermittelnden (professionellen) Lehrkräfte. Ziel der Studie war es, Schmerzen bezüglich der Prävalenz, der Lokalisationen und des zeitlichen Verlaufs im nicht professionellen Tanzbereich bei weiblichen Tänzerinnen (T) und Tanzpädagoginnen (TP) zu eruieren. Methoden: Die quantitative Querschnittsbeobachtungsstudie mit deskriptivem Charakter erfolgte bei n = 153 semiprofessionellen Tänzerinnen und n = 149 professionellen Tanzpädagoginnen im Rahmen einer vollstrukturierten anonymen Online-Befragung. Ergebnisse: Jeweils über 70 % der Befragten gaben Schmerzen am Bewegungssystem im Kontext des Tanzens innerhalb der letzten 3 und 12 Monate an. Am häufigsten und stärksten waren jeweils der untere Rücken und die Kniegelenke betroffen. Im zeitlichen Verlauf zeigten sich sowohl bei den T als auch TP vorrangig über 6 Monate andauernde, häufig auftretende Schmerzen. Bei den TP waren die Schmerzen länger anhaltend, traten eher auch in Ruhe auf und waren eher in der Beweglichkeit und Belastbarkeit einschränkender als bei der Gruppe der T. Diskussion: In der Schmerzprävalenz sowie in den Schmerzlokalisationen sind die vorliegenden Ergebnisse sowohl bei den TP als auch T mit bisherigen Studienergebnissen aus dem professionellen Bereich vergleichbar. Gesundheitliche Risiken und damit verbundene (berufliche) Einschränkungen entstehen vor allem durch chronische Schmerzverläufe bei den TP. In der Gesundheitsversorgung von TP können daher die Behandlung und der Umgang mit chronischen Schmerzzuständen hinsichtlich der beruflichen Teilhabe dieser sehr bedeutsam sein.

Abstract des Autors

Background: Pain in sport occurs both as a result of acute injuries and in the form of chronic pain due to overuse or misuse. Pain often occurs in dance and is associated with the high specific strain on the musculoskeletal system caused by dance techniques. There is a lack of data on pain-relevant aspects in semi-professional and ambitious popular sports. This applies to dancers and (professional) dance teachers alike. This study aimed to determine pain with regard to prevalence, localisation and development over time in female dancers (T) and dance teachers (TP) engaged in non-professional dance. Methods: This descriptive quantitative cross-sectional observational study was conducted with semi-professional dancers (n = 153) and professional dance teachers (n = 149) in the context of a fully structured anonymous online survey. Results: More than 70 % of the respondents reported pain in the musculoskeletal system occurring in the context of dancing both within the last 3 and 12 months, with the lower back and knee joints being most frequently and strongly affected. Regarding the development over time, both T and TP predominantly suffered from pain that lasted for more than six months and occurred frequently. In TP, the pain lasted longer, was more likely to occur at rest and was more often associated with limited mobility and resilience compared with the T group. Discussion: Regarding prevalence and localisation of pain, the available results are comparable with previous study results from the professional field, both in the TP and T areas. Health risks and (professional) restrictions associated with them are mainly caused by chronic pain development in TP. Therefore, the treatment and management of chronic pain conditions in the healthcare of TP can be very important with regard to their professional participation.