Förderung nichtolympischer Spitzensport 2019 ff.

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht:Frankfurt a.M. 2018
Herausgeber:Deutscher Olympischer Sportbund
Format: Internetquelle (Fachinfoführer Sport)
Medienart: Elektronische Ressource (online)
Dokumententyp: Arbeitspapier, Preprint
Dateiformat:pdf
Organisationstyp:Verbände
Umfang:8 S.
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:WE020181200096
Quelle:BISp

Abstract

Der Sport stellt einen zentralen Bestandteil unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens dar. Er verbindet über kulturelle, soziale und sprachliche Grenzen hinweg und führt Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Alters zusammen. Dabei vermittelt er weit über den Sport hinausgehende Werte unseres freiheitlichen Gemeinwesens, wie z.B. die Akzeptanz von Regeln, Fair Play, Respekt und Teamfähigkeit, aber auch Einsatzbereitschaft, Durchsetzungsvermögen und den adäquaten Umgang mit Erfolg und Niederlage. Internationale Wettkämpfe fördern zudem die Weltoffenheit und Toleranz zwischen anderen Kulturen. Schließlich leistet der Sport einen bedeutenden Beitrag für die gesamtgesellschaftliche Inklusion.
In diesem Sinne erfüllt der Sport auf allen Ebenen auch eine wichtige Vorbildfunktion, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Gerade die im Spitzensport erfolgreichen Athleten/innen stehen im sportlichen Wettkampf für Leistungswillen, Ausdauer, Disziplin und Respekt. Ihre Erfolge bei internationalen Sportgroßveranstaltungen und ihr positives Auftreten fördern darüber hinaus das Ansehen Deutschlands in der Welt, das sich im internationalen Vergleich auch in Zukunft durch seine sportliche Vielfalt auszeichnen soll.
Der nichtolympische Spitzensport mit seinen über zwei Millionen Mitgliedern ist ein integraler und unverzichtbarer Bestandteil dieser Vielfalt im deutschen Leistungssport, vermittelt ebenfalls alle dem Sport immanenten Werte im gesamtgesellschaftlichen Kontext und bekennt sich in aller Deutlichkeit zur Wahrung der Grundsätze der Integrität und Good Governance (diskriminierungs-, doping-, manipulations-, korruptions- und gewaltfreien Sport sowie Schutz vor sexualisierter Gewalt) und zu seinen entsprechend ausgelegten verbandlichen Strukturen. Er leistet gleichfalls einen Beitrag zur herausragenden Vertretung des deutschen Sports bei internationalen Wettkämpfen, bei denen Podiumsplätze in der Weltspitze angestrebt und auch erreicht werden.
Der nichtolympische Spitzensport erfährt seit Einführung der World Games im Jahr 1981 eine steigende mediale Berichterstattung und eine zunehmende Bedeutung. Dies zeigt sich im stetigen Zuwachs an Teilnehmerzahlen, Nationen und ausgetragenen Sportarten bei den World Games, der einzigen globalen Multisportveranstaltung neben den Olympischen Spielen unter dem Patronat des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Diese Entwicklung geht mit einer immer stärkeren Professionalisierung und einem größeren Aufwand für die Athlet/innen, Trainer/innen und Verbände einher.
Einen wesentlichen Entwicklungsschritt für den nichtolympischen Spitzensport stellt die Agenda 2020 des IOC dar, wonach nunmehr bisherige nichtolympische Sportarten auf Vorschlag der gastgebenden Stadt der jeweiligen Olympischen Spiele durch das IOC temporär für einen olympischen Zyklus in das olympische Programm aufgenommen werden. Daraus ergibt sich zukünftig immer wieder die Herausforderung, ausgewählte nichtolympische Verbände erfolgreich in einem vierjährigen Zyklus in den olympischen Bereich zu integrieren.
Die Agenda 2020 des IOC erfordert daher eine Fördersystematik für einen langfristigen Leistungsaufbau, die den Wechsel von Sportarten/Disziplinen vom nichtolympischen zum olympischen Spitzensport und wieder zurück entsprechend regelt.