Sportvereine in Deutschland

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Breuer, Christoph; Feiler, Svenja
Format: Internetquelle (Fachinfoführer Sport)
Medienart: Elektronische Ressource (online)
Dokumententyp: Fachbuch, Bericht, Studie
Dateiformat:pdf
Umfang:41 Seiten
Teil von:http://www.dosb.de
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:WE020120600134
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Die Sportvereine in Deutschland erweisen sich als anpassungsfähige Stabilitätselemente in einer sich schneller wandelnden Gesellschaft. So ist ihre gemeinwohlorientierte Grundausrichtung ungebrochen gegeben. Den Sportvereinen in Deutschland ist es besonders wichtig, Werte wie z.B. Fair Play und Toleranz zu vermitteln, eine preiswerte Möglichkeit des Sporttreibens zu bieten und Menschen mit Migrationshintergrund das Sporttreiben zu ermöglichen. Überdies legen die Sportvereine viel Wert auf Gemeinschaft und engagieren sich für die gleichberechtigte Partizipation von Mädchen/Frauen und Jungen/Männern. Auch sind Sportvereine nach wie vor Garanten dafür, dass finanziell erschwingliche organisierte Sportangebote von der breiten Bevölkerung nachgefragt werden können. Die Hälfte aller Sportvereine verlangt einen monatlichen Mitgliedsbeitrag für Kinder von maximal € 2,50, für Jugendliche von maximal € 3,- und für Erwachsene von maximal € 6,-. Zudem gewähren knapp 70 % aller Vereine Ermäßigungen z.B. für Familien oder Rentner. Anpassungsfähig zeigen sich Sportvereine, wenn es um die Bewältigung neuer gesellschaftlicher Herausforderungen geht. Dies zeigt sich etwa im schulpolitischen Bereich. Mittlerweile kooperieren 17,8 % der Sportvereine in Deutschland mit einer Ganztagsschule. Bei alledem darf jedoch nicht übersehen werden, dass Sportvereine vor gewachsenen Problemen des Vereinsmanagements stehen. Personalprobleme, insbesondere im Bereich der Gewinnung und Bindung ehrenamtlicher Funktionsträger, Übungsleiter und Schieds- bzw. Kampfrichter haben weiter zugenommen. Gleiches gilt für Probleme der Mitgliedergewinnung und -bindung sowie Probleme durch konkurrierende Anbieter. Dagegen hat sich der Druck aufgrund von Problemen der Sportstättenversorgung sowie finanziellen Problemen etwas reduziert. Für letzteres spricht auch, dass mittlerweile annähernd 80 % der Sportvereine schwarze Zahlen schreiben (d.h. einen mindestens ausgeglichenen Einnahmen-Ausgaben-Saldo aufweisen). Auffällig ist, dass mittlerweile mehr als jeder dritte Sportverein in Deutschland angibt, in seiner Existenz bedroht zu sein. Am stärksten wirken hier Probleme der Gewinnung und Bindung ehrenamtlicher Funktionsträger sowie von Mitgliedern. Aber auch zeitliche Auswirkungen von Ganztagsschulen bzw. G8 auf den Trainingsbetrieb stellen mittlerweile 4.000 Sportvereine vor existenzielle Probleme (Stand Mai 2012).