Aller Anfang ist schwer - Strategien zur Veränderung des Bewegungsverhaltens

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Allmer, Henning
Format: Internetquelle (Fachinfoführer Sport)
Medienart: Elektronische Ressource (online)
Dateiformat:pdf
ppt
Umfang:20 Folien
Teil von:http://www.liga.nrw.de
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:WE020111100186
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Eine Veränderung des Verhaltens (wie sich mehr bewegen, sich gesünder ernähren) ist ein langer und mitunter beschwerlicher Prozess. Vor allem dann, wenn Verhaltensweisen zu Gewohnheiten geworden sind, an denen wir unverändert festhalten, weil sie uns die Orientierung im Alltag erleichtern und uns Sicherheit vermitteln. Wenn mit Überlegungen begonnen wird, das gewohnte Verhalten verändern zu wollen, dann handelt es sich um eine zielgerichtete und intendierte Auseinandersetzung mit dem bisherigen Verhalten. Geht man davon aus, dass die Veränderung des bewegungsinaktiven Verhaltens als absichtliche Verhaltensorganisation zu verstehen ist, stellt sich die Frage, wie Bewegungsinaktive die Intention bilden, sich der Bewegungsaktivität (wieder) zuzuwenden. In der vorliegenden Präsentation von der Fachtagung Bewegungsförderung in Lebenswelten (18. Oktober 2011, Düsseldorf) wird das Modell der Änderungshandlung (vgl. Allmer, 2008) vorgestellt, das deutlich macht, dass mitunter ein langer Weg der gedanklichen Auseinandersetzung gegangen wird, bevor die Verhaltensänderung sichtbar wird. Folgende Phasen der motivationalen Zuwendung sind zu unterscheiden: a) die gedankliche Annäherung an eine Verhaltensänderung („Soll ich mit Bewegungsaktivitäten anfangen?“), b) die Ausformung der Änderungsabsicht („Ich möchte mit Bewegungsaktivitäten anfangen“), c) die Entscheidung für den Änderungsvorsatz („Ich will mit Bewegungsaktivitäten anfangen“), d) die gelungene Umsetzung des Änderungsvorsatzes („Ich habe mit Bewegungsaktivitäten angefangen“). Die Bereitschaft, mit Bewegungsaktivitäten zu beginnen, lässt sich als sukzessive kognitive Bahnung der Verhaltensänderung beschreiben, die beinhaltet, dass die Phasen der Intentionsbildung, Absichts- und Vorsatzbildung und Intentionsinitiierung erfolgreich durchlaufen werden. Das kontinuierliche Fortschreiten wird beeinträchtigt, wenn die gedankliche Auseinandersetzung in den einzelnen Phasen zu einem negativen Ergebnis führt. Ungünstige Motivationslagen, das Verhalten zu ändern, entstehen, wenn a) noch nicht an das Thema „Bewegungsaktivitäten“ gedacht wurde, b) die Gedanken an Bewegungsaktivitäten wieder verworfen werden, c) mehr Nachteile als Vorteile mit den Bewegungsaktivitäten verbunden werden, d) man sich (noch) nicht zu Bewegungsaktivitäten aufraffen kann. In diesen Fällen ist die sukzessive Annäherung an die Verhaltensänderung zu unterschiedlichen Phasenzeitpunkten ins Stocken geraten und die kognitive Bahnung der Verhaltensänderung jeweils deutlich unterschiedlich weit vorangeschritten. Aus der theoriegeleiteten Ausdifferenzierung der unterschiedlichen Motivationslagen, in denen sich Bewegungsinaktive befinden können, ist die praktische Konsequenz zu ziehen, dass Zugangswege zur Verhaltensänderung nur dann effektiv sein können, wenn sie spezifisch auf die „Knotenpunkte“ des langen Weges von der Intentionsbildung zur Intentionsrealisierung ausgerichtet sind (LIGA.NRW, 2010). Als Grundpfeiler einer erfolgreichen Verhaltensänderung werden die Förderung einer realistischen Risikowahrnehmung, die Stärkung der Selbstwirksamkeit und die Überwindung des „inneren Schweinehundes“ angesehen und praxisnah erläutert.