Conference's blog of the Belgian Presidency - Sustainable contributions to society from lotteries, 16.11.2010

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Format: Internetquelle (Fachinfoführer Sport)
Medienart: Elektronische Ressource (online)
Dokumententyp: Blog
Dateiformat:html
Sprache:Englisch
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Erfassungsnummer:WE020101200342
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Am 16. November 2010 veranstaltete die belgische Ratspräsidentschaft in Brüssel eine Konferenz zum Lotteriewesen. Im Vordergrund der Konferenz stand der Beitrag der Lotterien zum Gemeinwohl. Im ersten Teil der Konferenz kamen Vertreter aus den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, Soziales, Jugend, Kultur, Bildung und Sport zu Wort.
Der zweite Teil der Konferenz war den Geldgebern vorbehalten, die ihren Standpunkt verdeutlichen konnten. In seiner einleitenden Rede erinnerte der belgische Finanzminister Reynders darin, dass jeder EU-Mitgliedstaat aus Gründen des Spielerschutzes und der Vermeidung von Missbrauch über eine regulierte Staatslotterie verfüge. Brigitta Kervinen, Präsidentin von ENGSO, und Raymond-Max Aubert, Präsident des nationalen Zentrums für Sportentwicklung in Frankreich (CNDS), vertraten während der Konferenz die Interessen des Sports. Birgitta Kervinen verwies auf die Notwendigkeit einer nachhaltigen Finanzierung des Sports und unterstrich die Bedeutung der Lotterieeinnahmen für den Sport in vielen europäischen Ländern. Frau Kervinen wies darauf hin, dass 90 % der Mittel der nationalen Sportverbände in Finnland aus Lotterieeinnahmen generiert würden. „Ohne einen ausreichend finanzierten Breitensport gibt es keinen Profisport“, so Kervinen. Sie rief die Europäische Kommission auch zur Schaffung eines entsprechenden Programms auf. Herr Aubert stellte die Situation in Frankreich vor. Das Thema „Lotterien und Sport“ ist in Frankreich eng mit der „Francaise des Jeux“ (FDJ), der staatlichen Lotterie sowie dem CNDS verknüpft. Das
CNDS ist eine öffentliche Einrichtung unter der behördlichen Aufsicht des Sport-ministers, die 2006 geschaffen wurde, um die nachhaltige Finanzierung des Sports zu sichern. Von dem sich auf 200 bis 210 Millionen EUR belaufenden Jahresbudgets stammen 170 Millionen aus dem Haushalt der FDJ. Die FDJ ist somit der wichtigste Partner des französischen Sports. Das CNDS wird seine Umsätze durch eine Öffnung des Glücksspiel-Marktes und der damit einhergehenden Besteuerung von Wettgewinnen erhöhen. Das CNDS rechnet mit Steuereinnahmen von etwa 10 Millionen EUR im Jahr. In den Redebeiträgen wurde die Bedeutung der Einnahmen aus dem staatlichen Lotteriewesen für den Sport hervorgehoben. Auch die Rolle der Wohlfahrtslotterien wurde während der Konferenz angesprochen. Frau Tatiana van Lier, geschäftsführende Direktorin des Verbandes der Wohlfahrtslotterien in der EU, bekräftigte, dass sowohl Wohlfahrtslotterien als auch staatliche Lotterien in der EU nebeneinander existieren könnten, wie etwa das Beispiel Niederlande aufzeigt. Aus diesem Grund bedauere sie das Verbot der Wohltätigkeitslotterien in anderen EU-Mitgliedstaaten. Friedrich Stickler, Präsident der europäischen Lotterien rief die EU-Politiker dazu auf, die besondere Stellung der staatlichen Lotterien im europäischen Glücksspielsektor sowie deren gesellschaftlichen Beitrag anzuerkennen. Nach Angaben Sticklers haben im Jahr 2009 staatliche Lotterien von Malta bis Finnland 22,4 Mrd. EUR zu guten Zwecken und öffentlichen Haushalten beigesteuert. Diese Summe sei stabil geblieben oder in den letzten Jahren der Wirtschaftskrise sogar gewachsen. Abschließend wurden zwei interessante Vorschläge für Lotterien auf europäischer Ebene aufgeworfen:
- Schaffung einer europäischen Lotterie sowie - Bereitstellung eines Prozentsatzes der Euro Millionen für europäische Projekte. (EOC EU-Büro)