Abstract des Autors

Abgestiegen? Ärgerlich – aber kein grundlegender Schaden für den Verein. Im sportlichen Betrieb sind Auf- und Abstieg normale Elemente des Vergleichs. Problematisch wird es dann, wenn damit deutliche finanzielle Folgen verbunden sind, die nicht so einfach vom Tisch gewischt werden können. Immer dort, wo der Turn- und Sportverein sich wirtschaftlich betätigt liegt eine Gefahr. Die angesammelten Verpflichtungen für die Zukunft, wie Gehaltszahlungen, Mieten oder Darlehensraten beruhen auf der Annahme, dass der Verein seine wirtschaftliche Kraft auch in der Zukunft behält. Rückgänge bei den Mitgliederzahlen, Einnahmen z. B. aus Kursen oder Einschränkungen bei den Zuwendungen sind dann die Auslöser für eine wirtschaftliche Krise des Vereins. Investitionen für die Teilnahme am Wettkampfbetrieb, den Unterhalt vereinseigener Sportstätten oder eines vereinseigenen Fitnessstudios können Turn- und Sportvereine vor scheinbar unüberwindbare Probleme stellen. Aber auch eine schlechte Zusammenarbeit im Vereinsvorstand birgt ein Potenzial für Vereinskrisen. Es wird darum gehen, die Bedingungen und Konsequenzen dieser Feststellungen genauer zu betrachten und Handlungsoptionen kennen zu lernen. Die Vereinsführung muss sich zu ihrer Verpflichtung der zukunftsorientierten Führung und Sicherung des Vereinsbetriebes bekennen. Die Missachtung dieses Anspruches ist der Auslöser für die Vereinsmisere. Um die Lösungsmöglichkeiten zu verstehen, muss man sich zunächst mit den Ursachen befassen. Die Ehrenamtlichkeit als Bedingung der Amtsausführung darf jedoch nicht als Schutzschild gegen den Anspruch einer umsichtigen Vereinsführung verwendet werden. Ziel ist es, Frühwarnzeichen in der Vereinsentwicklung wahrzunehmen, Krisenursachen zu erkennen frühzeitig gegenzusteuern, im Dienste des Vereins und seiner Mitglieder. Eine entsprechend verantwortliche Führungsarbeit kann durch entsprechende Instrumente unterstützt werden: Szenariotechnik,?Businessplanung,?Controlling,?Liquiditätsplanung, Risikomanagement. Dies hört sich alles sehr betriebswirtschaftlich an. Kein Wunder, schließlich taucht ein Turn- und Sportverein mit den oben beschriebenen Aktivitäten in den Bereich des unternehmerischen Handelns ein. Dennoch lassen sich diese Instrumente in angemessener Form für die Vereinsarbeit einsetzen und bieten die Chance einer deutlichen qualitativen Aufwertung der Führungsarbeit.