Kampf gegen Sportbetrug - Verbandsgeschäft oder Staatsaufgabe

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Rössner, Dieter
Veröffentlicht:2006
Format: Internetquelle (Fachinfoführer Sport)
Medienart: Elektronische Ressource (online)
Dokumententyp: Aufsatz Tagungsbeitrag
Dateiformat:Text
Umfang:15 Seiten
Teil von:http://www.isla-int.com
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:WE020090900200
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Der vorliegende Beitrag des Kongresses Sports & Law in Berlin vom 28.04.2006 beschäftigt sich mit der Frage, ob es genügt, die unmittelbar den sportlichen Wettkampf betreffenden Betrügereien als reine Verbandssache anzusehen oder ob nicht gerade dieser sensible Bereich des Sports auch staatlich unmittelbar geschützt werden sollte? Die beim Schiedsrichterskandal in der Bundesliga und im Doping klar wahrzunehmende Gefahr zeigt sich darin, dass das korruptive und organisierte Zusammenwirken von außersportlichem Gewinnstreben und innersportlicher Manipulation einen direkten Angriff auf die Grundwerte des Sports wie natürliche Leistung, Chancengleichheit und Zufall beinhaltet. Der Angriff ist damit global sowohl auf die faszinierende Eigenwelt des Sports, dessen Ansehen als hohes soziales Gut der Gemeinschaft und dessen wichtigen geordneten Wirtschaftsbereich zu sehen. Es fragt sich, ob es bei dem bisherigen bloßen Eigenschutz des Sports für den inneren Betrieb bleiben soll oder ob der Schutz der sportlichen Werte nicht unmittelbar auch als staatliche Aufgabe zu betrachten ist und nicht nur der Schutz der unmittelbar wirtschaftlichen Belange? Verf. geht diesen Fragen in Bezug auf Doping und Manipulation im wirtschaftlich orientierten Leistungssport nach und schlägt in der Konsequenz seiner Ausführungen ein Gesetz vor, durch das Sportbetrug als Straftat gegen den Wettbewerb interpretiert und dementsprechend strafrechtlich verfolgt werden kann.