Die Erlanger Längsschnitt Vibrations-Studie (ELVIS)

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Bibliographic Details
Author:Stengel, Simon von; Kemmler, Wolfgang; Engelke, Klaus; Kalender, Willi A.
Published:Erlangen
Creator:Universität Erlangen-Nürnberg / Institut für Medizinische Physik / Osteoporoseforschungszentrum
Format: Internet resource (Database Fachinfoführer Sport)
Media type: Electronic resource (online)
Document Type: Reference book, report, study
Data type:pdf
Extend:4 Seiten
Part of:http://www.ofz.uni-erlangen.de/
Language:German
Keywords:
Online Access:
Identification number:WE020081100242
Source:BISp

Author's abstract

Im Rahmen der Erlanger Längsschnitt Vibrations-Studie (ELVIS) wurde der Einflusses von Ganzkörpervibrationen auf das Osteoporoserisiko untersucht. Bei dem ganzheitlich ausgerichteten Trainingsprogramm mit postmenopausalen Frauen konnte nach 18 Monaten ein Effekt auf die Knochendichte der Lendenwirbelsäule und der Hüfte beobachtet werden, wobei die Applikation von Vibrationen den Effekt nicht verstärkte. Hinsichtlich des extraossären Risikofaktors Sturzhäufigkeit erwies sich das Training mit Vibration im Gegensatz zum konventionellen Training als wirksam, die Sturzinzidenz im Vergleich zur Kontrollgruppe zu senken. Die Entwicklung der neuromuskulären Leistungsparameter war in der Vibrationstrainings-Gruppe nur tendenziell am günstigsten. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass ein unspezifisches multifunktionelles Trainingsprogramm, das konzipiert wurde, um dem komplexen Risikoprofil älterer Menschen gerecht zu werden, und das auf Grund des geringen Geräteaufwandes eine gute Übertragbarkeit in die Trainingspraxis der Vereine gewährleist, geeignet ist, das Osteoporoserisiko zu senken. Auch wenn die Unterschiede zwischen den Trainingsgruppen nicht das Signifikanzniveau erreichen, geben die Ergebnisse dennoch Anlass zu der Vermutung, dass die Effektivität entsprechender Trainingsprogramme auf die neuromuskuläre Leistungsfähigkeit durch die Applikation von Vibrationen gesteigert werden kann. Eine mögliche Erklärung für die ausbleibende Wirkung des Vibrationsreizes auf die Knochendichte könnte eine zu kurze Expositionszeit sein. Die Applikationsdauer betrug pro Teilnehmerin sechs Minuten pro Trainingseinheit bei durchschnittlich 1,6 absolvierten Trainingseinheiten pro Woche. Es ist erstrebenswert, die Wirkung von Vibrationstraining auf das Osteoporoserisiko in weiteren Studien zu untersuchen. Eingeschlossen werden sollte dabei die Frage, welches Vibrations- bzw. Trainingsprotokoll den höchsten Grad an Wirksamkeit erzielt.