Kategorien als Ausdruck einer ausgewiesenen Beobachter_innenperspektive? : ein Vorschlag für eine qualitativere qualitative Inhaltsanalyse

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Ruin, Sebastian
Erschienen in:Forum qualitative Sozialforschung
Veröffentlicht:20 (2019), 3, Art.-ID 37, [o.A.], Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-5627
DOI:10.17169/fqs-20.3.3395
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU202011010034
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Als etabliertes Verfahren in verschiedenen sozial- und erziehungswissenschaftlichen Forschungsrichtungen lässt sich die qualitative Inhaltsanalyse an der Schnittstelle zwischen quantitativen und qualitativen Forschungszugängen verorten. Wenngleich vielfach auf hermeneutisch-interpretatives Textverstehen ausgerichtet, scheint die mit dem Verfahren verknüpfte kategoriale Logik mitunter dem quantitativen Forschungsparadigma zu entspringen. Um vor diesem Hintergrund den begründeten Anforderungen an qualitative Sozialforschung in höherem Maße gerecht zu werden, formuliere ich mit diesem Beitrag einen Vorschlag für eine qualitativere qualitative Inhaltsanalyse. Konkret wird ein Verfahren vorgestellt, mit dem das für die Forschung relevante Vorwissen systematisch expliziert und anschließend zur Kategorienbildung nutzbar gemacht werden kann. Die so gebildeten Kategorien können als Ausdruck einer ausgewiesenen Beobachter_innenperspektive gelten, was einen intersubjektiv nachvollziehbaren Zugang zu vorgenommenen Rekonstruktionen sozialer Konstruktionen verspricht.

Abstract des Autors

Qualitative content analysis (QCA) is an established method in different fields of social and educational sciences. It can be located at the intersection of quantitative and qualitative research approaches. Although generally oriented towards hermeneutic-interpretive text comprehension, its categorical logic sometimes seems to follow a quantitative research logic. Against this background, and in order to better meet the criteria of qualitative research, I make a proposal for a more qualitative QCA. Specifically, I introduce a technique for the systematic explication of the prior knowledge relevant to the research and the construction of categories. The categories developed with this procedure can be seen as an expression of an identified observer perspective. This makes reconstructions of social constructions intersubjectively comprehensible.