Einleitung

Die Stärkung der Rolle der Frau ist ein wichtiges gesamtgesellschaftliches Thema, das auch im Sport eine zunehmend bedeutendere Rolle einnimmt. Das Ziel des vorliegenden Berichts ist es, einen Überblick über die Rolle der Mädchen und Frauen im organisierten Vereinsfußball zu geben und erste empirische Ergebnisse zu liefern. Es zeigt sich, dass im Vereinsfußball Männer weitaus stärker vertreten sind als Frauen, sowohl bei den Mitgliedern als auch bei den ehrenamtlich Engagierten. Die Ergebnisse der vorliegenden Befragungen der TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen sowie der Vorstandsmitglieder deuten darauf hin, dass Frauen insgesamt stark unterrepräsentiert sind. So sind nur 8,5 % der befragten TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen im Fußball weiblich, während es bei den befragten Vorstandsmitgliedern nur rund 7 % sind. Die Unterrepräsentierung des weiblichen Geschlechts zeigt sich auch beim Selbstverständnis der Vereine. Es wird deutlich, dass reine Fußballvereine sich weitaus weniger im Mädchen- und Frauenfußball engagieren als Mehrspartenvereine mit Fußballabteilung bzw. Vereine ohne Fußball. Als Gründe für das Nicht-Angebot von Mädchen- und Frauenfußball werden vor allem eine fehlende Nachfrage, eine Abdeckung des Angebots durch einen Nachbarverein sowie fehlende TrainerInnen und ÜbungsleiterInnen genannt. Im Hinblick auf die Vereinsentwicklung zeigt sich jedoch ein positiver Effekt von Frauen im Vorstand. So haben Vereine mit einem höheren Anteil an Frauen im Vorstand signifikant kleinere finanzielle Probleme. Eine weitere Förderung des Mädchen- und Frauenfußballs sollte demnach verstärkt angestrebt werden, um diese positiven Effekte konsequent zu fördern.