Rhythmusfähigkeit methodisch entwickeln

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Oltmanns, Klaus
Erschienen in:Leichtathletiktraining
Veröffentlicht:31 (2020), 8, S. 22-29
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0939-8392
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU202008006796
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Nach Pöhlmann versteht man unter der Rhythmisierungsfähigkeit „das Vermögen, die zeitlich-dynamische Gliederung eines Bewegungsvollzuges wahrzunehmen und Ordnungsmuster (...) bei der Bewegungssteuerung handlungsregulierend zu nutzen“. Rhythmusschulung sollte regelmäßig auf der Tagesordnung stehen, da sie 1. eine günstige Wechselwirkung zwischen dem Fähigkeits- (allgemeine Koordination) und dem Fertigkeitstraining (Technik) ermöglicht; 2. sowohl das Neulernen als auch das Festigen und Automatisieren unterstützt; 3. im Vergleich zu rein verbaler Information weniger alters- und vor- erfahrungsabhängig ist; 4. besonders motivierend und antriebsregulierend ist. Um Rhythmus zu schulen, reicht es nicht aus, Übungen aus einem Katalog oder einer vorliegenden Sammlung auszuwählen oder von Anderen zu kopieren. Die Kunst liegt darin, eine persönliche Trainingsmittelauswahl individuell bei den eigenen Sportlern anzuwenden. Werden rhythmische Vorgaben verbal weitergegeben, geht es darum, den Athleten die Struktur eines Bewegungsablaufs zu vermitteln. Dazu gibt der Trainer einen gewünschten Rhythmus vor. Musik eignet sich bei gelungener Auswahl hervorragend als Taktgeber. Durch rhythmische Sprechweisen und/oder die Nutzung von Musik können gerade zeitrelevante Komponenten (Dauer, Timing) vermittelt werden. Für die Verbindung einer rhythmischen Struktur mit den jeweiligen zu timenden Bewegungselementen bietet es sich an, mit polarisierenden Worten (Gegensatz-Wortpaaren) zu arbeiten. Diese helfen dem Athleten, die rhythmischen Wechsel der Teilbewegungen zu erfühlen. Grundsätzlich bietet es sich an, Bewegungsabläufe (z. B. Skippings) in vielen Situationen zu üben (z. B. auf Rasen, Tartan oder einer Treppe, innerhalb einer Koordinationsleiter, über Schaumstoffblöcke, durch eine Reifenbahn). Diese Aufgaben können in „reiner“ Form umgesetzt werden, häufig sind aber auch Praxissituationen komplexer angelegt. In diesen Fällen werden zwei oder mehr Prinzipien angewendet. Die in diesem Beitrag vorgestellten Praxissituationen stellen sowohl disziplinorientierte wie auch allgemein-vielseitige oder athletische Trainingsbausteine dar. Sie zeigen Praxisbeispiele zur Verdeutlichung der aufgeführten Prinzipien und geben Anregungen für eine individuelle, situative Anpassung und Variation – je nach Rahmenbedingungen vor Ort. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)