Abstract des Autors

Wie kann es einer Sportlehrkraft gelingen, Bewegungsspiele in heterogenen Lerngruppen so zu arrangieren, dass alle Schüler*innen aktiv und freudvoll daran teilhaben können? Um diese Frage beantworten zu können, wurde eine Fallstudie an einer Grundschule durchgeführt. Ein Unterrichtsvorhaben zum Thema "Wir spielen Dodgeball so, dass es allen Spaß macht!" wurde videografiert und anschließend theoriegeleitet ausgewertet. Da sich die Analyse auf Aspekte der Planung und Durchführung von Sportunterricht in heterogenen Lerngruppen richtet, wurde hierfür das TREE-Modell als Analyseinstrument verwendet. […] Mit der Studie sollte herausgefunden werden, welche Bedingungen dazu beitragen, dass ein konkurrenzorientiertes Bewegungsspiel über mehrere Stunden unterrichtet werden konnte, ohne dass es - wie in heterogenen Lerngruppen häufig der Fall – vermehrt zu Unterrichtsstörungen, zu Frustrationen einzelner Spieler*innen und zu nachhaltigen Konflikten kommt. Die Analyse zeigt, dass schon die Auswahl des Dodgeballspiels mit einem bestimmten Korpus von Basisregeln einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen leistet, leitet man anhand dieses Spiels Empfehlungen für andere Bewegungsspiele ab, ist es einerseits wichtig, dass das Regelwerk einfach verständlich und nach Bedarf veränderbar ist, sodass heterogene Voraussetzungen und Bedürfnisse berücksichtigt werden können. Die Spielidee Dodgeball lässt es zu, dass Schüler*innen selbst differenzieren, d, h., sich so engagieren wie sie möchten und können. Auf diese Weise können alle Schüler*innen einbezogen werden. Nichtsdestotrotz sollten im Sinne der Optimierung des Spiels auch Regeln verändert bzw. Rollen eingeführt werden.