Muskuloskelettale Eignung für den professionellen klassischen Bühnentanz : Voraussetzungen – Besonderheiten – Untersuchungen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Musculoskeletal eligibility for professional dance : prerequisites – special considerations – examinations
Autor:Almasi, Tobias; Exner-Grave, Elisabeth; Groneberg, Jan David Alexander; Wanke, Eileen M.
Erschienen in:Sportverletzung, Sportschaden
Veröffentlicht:33 (2019), 4, S. 192-202, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-0555, 1439-1236
DOI:10.1055/a-0973-8753
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU202001000311
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Der klassische Tanz (Ballett) wird in seinem Anspruch an Physis und Psyche oft mit dem Hochleistungssport verglichen. Im vergangenen Jahrhundert sind die physischen Anforderungen so gestiegen, dass eine künstlerische Eignung allein für einen Ausbildungsbeginn nicht mehr ausreichend ist. Falls eine Berufsausbildung begonnen wird, obwohl die erforderlichen muskuloskelettalen Kriterien nicht vollständig erfüllt sind, steigt das Risiko für Verletzungen, Überlastungsschäden und einen damit verbundenen Ausbildungsabbruch. Dennoch sind medizinische Eingangsuntersuchungen und ausbildungsbegleitende Kontrollen nur fakultativ und daher nicht in allen professionellen Ausbildungseinrichtungen für den professionellen Bühnentanz vorhanden. Die Rolle des Arztes bei der Aufnahmeprüfung hat für die Einrichtung lediglich beratenden Charakter. Im Rahmen der muskuloskelettalen Eignung kann zwischen absoluten (= nicht veränderbaren Kriterien, z. B. fixierte Rückenversteifung, zu geringes en dehors, rigider Hohlfuß) und relativen (= Einzelfallentscheidung und Kontrolluntersuchung, z. B. Hyperflexibilität, Skoliose, Hüftstreckdefizit) Kontraindikationen unterschieden werden. Gleichzeitig können Kriterien definiert werden, die eine Eignung befürworten. Eine standardisierte, verpflichtende medizinische Tauglichkeitsuntersuchung für die Ausbildung zum professionellen klassischen Bühnentanz soll dazu beitragen, Jugendliche vor akuten Verletzungen und Folgen chronischer Fehl- oder Überbelastung zu schützen.

Abstract des Autors

Classical dance (ballet) is often compared to high-performance sport in terms of its demands on the body and psyche. During the last century, the physical requirements have increased to such an extent that artistic aptitude alone is no longer sufficient to start a professional training. If a professional training is started although the necessary musculoskeletal criteria are not fully met, the risk of injury, overload damage and associated drop-out of training increases. However, initial medical examinations and checkups accompanying the professional training are only optional and therefore not available in all professional training institutions. The role of a medical doctor in the qualifying examination is merely advisory for the institution. Regarding musculoskeletal eligibility, a distinction can be made between absolute (= not modifiable: e. g. fixed back stiffening, limited en dehors capability, rigid hollow foot) and relative (= up to individual decision: e. g. hyperflexibility, scoliosis, hip extension deficit) contraindications. At the same time, criteria can be defined that support aptitude. A standardised, mandatory medical fitness examination for the training of professional dance could help to protect adolescents from acute injuries and the consequences of chronic misuse or overload.