Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung (Sonderheft 03 - Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung)

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Bibliographische Detailangaben
Herausgeber:Rütten, Alfred; Pfeifer, Klaus
Mitarbeiter:Banzer, Winfried; Ferrari, Nina; Füzéki, Eszter; Geidl, Wolfgang; Graf, Christine; Hartung, Verena; Klamroth, Sarah; Völker, Klaus; Vogt, Lutz; Abu-Omar, Karim; Burlacu, Ionuţ; Gediga, Günther; Messing, Sven; Ungerer-Röhrich, Ulrike
Veröffentlicht:Köln: 2016, 92 S., Lit.
Beteiligte Körperschaft:Deutschland / Bundesministerium für Gesundheit
Herausgeber:Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online)
Dokumententyp: Graue Literatur
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201905003714
Quelle:BISp

Vorwort

Schon die Ärzte der Antike betrachteten die Bewegung als eine »Säule der Gesundheit«. Hippokrates erkannte bereits um 300 vor Christus die Bewegungstherapie neben Lebensumstellung und Diät als wirksam in der Prävention von Erkrankungen. Jüngste Forschungsergebnisse bestätigen diesen Effekt: Bewegung wirkt in jedem Alter gesundheitsfördernd und trägt dazu bei, viele der im Alter vermehrt auftretenden Erkrankungen zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern. Man geht davon aus, dass Bewegung und Sport einen protektiven Effekt auf Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Metabolisches Syndrom und Diabetes mellitus sowie degenerative Erkrankungen bis hin zu Tumoren besitzen. Gleichzeitig haben körperliche Aktivität und der Ausbau motorischer Fähigkeiten positive Effekte auf die Funktion des menschlichen Gehirns. Aber Bewegung kann noch mehr: Körperliche Fitness unterstützt die Mobilität des Menschen und somit auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Im Rahmen der Zivilisation wandelte sich auch das Bewegungsverhalten des Menschen vom Jäger und Sammler hin zur überwiegend sedentären Lebensweise. Der moderne Lebensstil in den westlichen Industrienationen trägt dazu bei, einen zunehmend bewegungsinaktiven Lebensstil zu führen. Deshalb ist die Erkenntnis der Bewegungsnotwendigkeit bedeutsam und zusätzlich, welche Form von Bewegung, in welchem Umfang, für welche Bevölkerungsgruppe gesundheitlich am wirkungsvollsten ist. Dazu muss man die konkreten Wege kennen, wie man Menschen möglichst wirkungsvoll in Bewegung bringen kann. Mit der vorliegenden Veröffentlichung werden zum ersten Mal Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung für die Bundesrepublik Deutschland vorgelegt. Die Empfehlungen zeichnen sich durch ihre fundierte wissenschaftliche Grundlage aus. An ihrer Entwicklung waren namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Sportwissenschaft, Sportmedizin und Gesundheitswissenschaften beteiligt. Sie gelten für Kinder und Jugendliche, für Erwachsene und ältere Menschen sowie Erwachsene mit chronischen bzw. nicht übertragbaren Erkrankungen. In der vorliegenden Form richten sie sich vor allem an Fachleute in unterschiedlichen Bereichen und Institutionen. Im nächsten Schritt sollen die Empfehlungen zielgruppengerecht aufgearbeitet werden, um daraus anschauliche zielgruppenspezifische Materialien für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen zu entwickeln. Ich danke allen Beteiligten, die an diesem Heft mitgearbeitet haben und hoffe, dass es uns damit gelingt, zusätzlich Bewegung in die Bevölkerung zu bringen. Wie auch im Präventionsgesetz fokussiert, soll Bewegungsförderung als Querschnittsthema in verschiedenen Lebenswelten verankert werden. Bewegungsförderung ist damit einer der wesentlichen Bausteine in einer Präventions- und Gesundheitsförderungsstrategie.