Einfluss der Oberkörperneigung auf das Verletzungsrisiko des M. biceps femoris bei abrupten Stoppmanövern im Sport
Autor: | Ertelt, Thomas; Gronwald, Thomas |
---|---|
Erschienen in: | dvs-Tagung Biomechanik : "Biomechanik und Kognition" ; [Jahrestagung vom 29.-31. März 2017 an der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig] |
Veröffentlicht: | Köln: Lehmanns Media (Verlag), 2018, S. 105-110, Lit. |
Beteiligte Körperschaft: | Universität Leipzig / Sportwissenschaftliche Fakultät |
Herausgeber: | Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Sektion Biomechanik |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Sammelwerksbeitrag |
Medienart: | Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource |
Dokumententyp: | Tagungsband |
Sprache: | Deutsch |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU201812009095 |
Quelle: | BISp |
Abstract des Autors
Aktuelle Studien aus dem Bereich des Fußballs verweisen auf eine Zunahme und ein hohes Risiko für Verletzungen des M. biceps femoris (BF), welcher mit bis zu 83 Prozent einen Großteil der Hamstringverletzungen (25 Prozent aller Beinverletzungen) ausmacht. Um die grundlegende Funktion und Belastung abzuschätzen wurde ein Mehrkörpermodell aufgebaut und eine abrupte Stoppbelastung, welche sich an Realdaten orientiert, simuliert. Die Ergebnisse verweisen auf eine hohe Abhängigkeit bezüglich der Belastung des BF zur Positionierung des Oberkörpers zu Beginn der Stoppsituation. Während eine geringe Oberköperneigung zu einer Kniestreckung und einem Aufrichten des Models bei gleichzeitig geringen Muskelkräften führt, führt eine größere Oberkörperneigung zu hohen internen Muskelbelastungen, welche mehr als das 2,5-fache der maximal isometrischen Muskelkraft ausmachen können. Die Folge können Überlastung und Muskelversagen sein. Um derartige Belastungen zu verhindern, reicht ein alleiniges BF Training, wie es in vielen Präventionsprogrammen proklamiert wird, nicht aus. Wichtig sind muskuläre Voraussetzungen, die eine zu schnelle Rotation im Hüftgelenk verhindern.