How do elite athletes lead themselves? : transferring a revised concept of self-leadership to sport psychology

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Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:Wie führen Spitzensportler sich selbst? : Ein überarbeitetes Konzept der Selbstführung auf die Sportpsychologie übertragen
Autor:Heiss, Christian
Gutachter:Beckmann, Jürgen; Brand, Ralf
Veröffentlicht:München: 2011, VIII, 137 S., Lit.
Forschungseinrichtung:Technische Universität München / Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften
Hochschulschriftenvermerk:München, Univ., Diss., 2011
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation
Sprache:Englisch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201811008581
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht das Konstrukt Selbstführung. Selbstführung ist innerhalb der Arbeits‐ und Organisationspsychologie gut etabliert und bezeichnet den gezielten Einsatz von Handlungsstrategien (z.B. Zielsetzung, Selbstbelohnung), die die notwendige Motivation und Selbstinstruktion zum Erreichen persönlicher Ziele sicherstellen (Neck & Houghton, 2006). Im Kontext des Spitzensports ist das Konstrukt der Selbstführung bisher nicht verankert, obwohl eine Verwendung des Konstrukts aus mehreren Gründen vielversprechend erscheint: Erstens ist zum Erreichen sportlicher Spitzenleistung eine kontinuierliche und in vielen Fällen weitgehend eigenverantwortliche Trainingsgestaltung eine notwendige Voraussetzung. Da das Selbstführungskonstrukt ausschließlich erlern‐ und trainierbare kognitive und behaviorale Strategien enthält, sind förderliche Effekte im Sinne einer eigenständigen Trainingsgestaltung zu erwarten. Zum Zweiten erscheint effektive Selbstführung hilfreich, um mit ausgewählten Kernproblemen des Leistungssports umgehen zu können. Dazu zählen zum Beispiel die Doppelbelastung von Schule und Leistungssport, sowie der vorzeitige Ausstieg aus dem Leistungssport vor Erreichen des individuellen Leistungshöhepunkts („drop out Phänomen“). Hier erscheint es möglich, dass die Fähigkeit zur Selbstführung, z.B. durch die selbstgewählte Auswahl motivierender Ziele, ein protektiver Faktor sein könnte. Ziel dieser Arbeit ist es das Konstrukt der Selbstführung auf den Spitzensport zu übertragen. Dazu wurden zwei Studien durchgeführt. Die erste Studie beleuchtet inwiefern Selbstführung auf Konstruktebene vom verwandten Konstrukt der Volition abzugrenzen ist. Volition beinhaltet bewusste und unbewusste Prozesse (z.B. Selbstmotivation, Aufmerksamkeitskontrolle), die eine Zielverfolgung auch gegen Widerstände (z.B. Hindernisse) kontinuierlich sicherstellen (Beckmann & Kuhl, 1984). Auf Augenscheinebene weisen Volition und Selbstführung eine inhaltliche Nähe auf, da beide Konzepte strategiebasiert sind und das Erreichen eines Ziels unterstützen. Das Volitionskonzept wurde bereits konzeptionell und diagnostisch auf den Spitzensport transferiert (Wenhold, Elbe & Beckmann, 2009; Beckmann & Wenhold, 2009). Damit stellt die erste Studie eine notwendige Voraussetzung zur gewinnbringenden Übertragung des Selbstführungskonzepts auf den Spitzensport dar. Die Ergebnisse zeigen, dass Selbstführung und Volition einen schwachen bis mittleren Zusammenhang (r = .33) aufweisen und damit als weitgehend unabhängige Konstrukte anzusehen sind. Darüber hinaus zeigt die Integration von Volition und Selbstführung in das Rubikonmodell der Handlungsphasen (Beckmann & Gollwitzer, 1987; Heckhausen, 1987b), dass sich beide Konstrukte im Handlungsverlauf funktional ergänzen.
Die zweite Studie präzisiert das Selbstführungskonzept über das Rubikonmodell der Handlungsphasen. Dadurch wurden konzeptionelle Schwachpunkte des bestehenden Selbstführungskonzepts aus der Arbeits‐ und Organisationspsychologie eliminiert. Auf dieser Grundlage wurde ein Interviewleitfaden entwickelt und strukturierte Interviews mit bereits erfolgreichen Spitzenathleten (n= 43) geführt. Dabei wurden die Athleten zu ihren erfolgreich angewendeten Selbstführungsstrategien in kritischen Situationen (z.B. Zielkonflikte, Misserfolg, beharrliche Zielverfolgung) befragt. Die Ergebnisse konkretisieren die globale Fähigkeit zur Selbstführung im Spitzensport auf fünf Bereiche von Motivation, Volition, Selbstregulation, Ressourcenmanagement und Selbstreflexion. Zudem wurde erstmalig ein empirisches Portfolio an Selbstführungsstrategien generiert, die erfolgreich zur Bewältigung kritischer Situationen im Spitzensport eingesetzt wurden. Dadurch bieten die Ergebnisse erste Anhaltspunkte zur Entwicklung systematischer Edukations und Interventionsprogramme zur Förderung individueller Selbstführungsfähigkeiten im Spitzensport. Schlüsselwörter: Selbstführung, Volition, Rubikonmodell, Spitz

Abstract des Autors

The focal point of this thesis is self‐leadership. Self‐leadership is a relatively new construct rooted in organizational psychology. Within organizational psychology self‐leadership is defined as an inner leading process to achieve self‐direction and selfmotivation necessary to perform (Neck & Houghton, 2006). The self‐leading process is further specified as an intentional use of behavioral and cognitive strategies (e.g., selfreward, goal setting) for effectively leading oneself. Currently research on selfleadership is limited to organizational psychology. However the concept of selfleadership appears intuitively appealing for the field of elite sports for several reasons: First, to reach expert performance in elite sports a continuous engagement in practice activities can be regarded as a necessary precondition. Based on the fact that the concept of self‐leadership provides individuals with ready to use strategies to guide behavior, beneficial effects regarding a self‐responsible organization of practice and competition seem reasonable. Second, self‐leadership ability appears suitable for coping with selected fundamental requirements during an athletic career. As an example, one can refer to the dual career burden young athletes are facing on their way to elite sports or the drop out phenomenon describing abandonment of elite sports before achieving maximum performance. Regarding drop out, it seems reasonable that profound selfleadership skills such as selecting need congruent and highly motivating goals, can be regarded as possible protective factors. Therefore the present research transfers the concept of self‐leadership to the domain of elite sports via two studies: The first study analyzes whether self‐leadership maintains construct‐specific variance when compared with the similar concept of volition. Volition was introduced