Erwartungen an die Sportwissenschaft 2030 aus Sicht des Schulsports

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Fahlenbock, Michael; Hapke, Julia
Erschienen in:Ze-phir
Veröffentlicht:24 (2017), 1 (Sportwissenschaft 2030), S. 13-15, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1438-4132, 1617-4895
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201810007076
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Verf. formuliert verschiedene Erwartungen, die sich im Grunde auf vier verschiedene Aufgabenfelder der Sportwissenschaft beziehen: 1. Erwartungen an die Lehramtsausbildung im Fach Sport: Aus Sicht des Schulsports ist von der zukünftigen Sportwissenschaft zu erwarten, dass diese eine qualitätsbewusste Ausbildung von Sportlehrkräften sichert. Dazu gehört zunächst die Gewährleistung der Hauptamtlichkeit von Dozierenden in allen Lehrveranstaltungen sportwissenschaftlicher Lehramtsstudiengänge. Auch oder insbesondere im Bereich der „berufsfeldbezogenen Handlungskompetenzen in Sportarten und Bewegungsfeldern“ ist eine „Lehrauftragskultur“ entschieden abzulehnen. Die Neubesetzung von Wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen-Stellen sollte außerdem mit schulerfahrenen Personen erfolgen. Es ist zudem wünschenswert, dass vermehrt Austausch und Vernetzung zwischen der universitären Sportlehrerbildung und den anderen Sportlehrerbildungsphasen sowie der Schulsportpraxis etabliert werden. So sollten zum einen schulische und curriculare Anforderungen stärkere Berücksichtigung innerhalb der universitären Lehrmodule finden. Zum anderen sollten Fort- und Weiterbildungsangebote für die dritte Phase der Lehrerbildung durch Schaffung entsprechender personeller und haushaltstechnischer Kapazitäten fest an den Universitäten installiert werden. 2. Erwartungen an die empirische Schulsportforschung: Aufgrund der komplexen Anforderungen an den Schulsport ergeben sich in diesem Feld komplexe Themenstellungen wie beispielsweise Integration, Inklusion oder Gesundheitsförderung, deren empirische Erforschung interdisziplinäre Zugänge notwendig macht. Daher ist von der zukünftigen Sportwissenschaft zu erwarten, dass sich entsprechende Netzwerke und Verbünde zwischen Expert/innen unterschiedlicher Teildisziplinen und Forschungsbereiche entwickeln. Im Speziellen regt Verf. die Gründung einer dvs-„ad-hoc“-Kommission zur Thematik „Flüchtlingskinder in Sportunterricht und Schulsport“ an. Als weiteres bedeutsames Thema spricht Verf. „Diagnostische Kompetenzen im Rahmen individueller Förderung“ an. Hier sind vor allem die Ergebnisse wissenschaftlicher Erörterungen über einen bundesweiten Verteiler (z. B. über den DSLV) den Sportlehrkräften zugänglich zu machen. Insgesamt ist eine Expansion der Schulsportforschung notwendig. 3. Erwartungen an die Publikationskultur bezogen auf schulsportliche Anwendungsfelder: Von künftigen Publikationen der Sportwissenschaft wünscht Verf. zunächst, diese anwendungsbezogen und auf schulische Realität hin reflektiert zu gestalten, sodass sie für Sportlehrkräfte anknüpfungsfähig und brauchbar werden. Insbesondere exemplarische Unterrichtsvorhaben und Praxisbeispiele sollten als qualitätsbewusste „Good Practice“ in Veröffentlichungen zur Verfügung gestellt werden. Somit kann ein wirkungsvoller Beitrag zur Qualitätssicherung von Sportunterricht und Schulsport geleistet werden. 4. Erwartungen an (hochschul-) politische Aktivitäten den Schulsport betreffender Einrichtungen: Mit Nachdruck fordert Verf. eine stärkere politische Präsenz der Sportwissenschaft hinsichtlich der den Schulsport betreffenden Fragen. Dafür sollten alle Einrichtungen, die am Schulsport interessiert und beteiligt sind (dvs, Fakultätentag Sportwissenschaft, DSLV, DOSB) gemeinsam eine starke Lobby für Kinder und Jugendliche in der Schule sowohl auf Landesals auch auf Bundesebene bilden. Das Ergebnis solcher gemeinsamer politischer Initiativen soll zum einen eine erfolgreichere Drittmittelgenerierung für die empirische Schulsportforschung sein. Zum anderen soll gewährleistet werden, dass Sport in der Schule entsprechend der curricularen Vorgaben der Länder stattfindet. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)Sportpädagog