Die Reichswettkämpfe der SA und ihre sportpolitische Bedeutung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Bernett, Hajo
Erschienen in:Sport und Schulsport in der NS-Diktatur
Veröffentlicht:Paderborn: Schöningh (Verlag), 2017, S. 331-354, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201808006010
Quelle:BISp

Abstract

Obwohl die Sturmabteilung (SA) durch die aufstrebende Reichswehr fuer die Geschichtswissenschaft an Relevanz verliert, sind ihre Sportauffassung nach 1934 sowie die verschiedenen Wettkampfveranstaltungen im Hinblick auf den Aufbau einer innerpolitischen Machtposition beachtenswert. SA-Sport war seit den Ursprüngen politisch begründet, jeder sportlichen Sinngebung entfremdet und von den anderen Strömungen des deutschen Sports ideologisch weit entfernt. Paramilitärisch motivierter Wehrsport, symbolisiert durch das SA-Sportabzeichen und geprägt durch Kampfeswillen und Einsatzbereitschaft des 'SA-Geistes' bestimmte die sportlichen Aktivitäten. Offizielle 'Bestimmungen und Richtlinien' der Obersten SA-Führung (OSAF) definierten den Zweck der Reichswettkämpfe, die erstmals 1937 als zentrales Sportfest durchgeführt wurden. In jährlichem Rhythmus wiederholte sich ein Massenspektakel, das durch sportliche Mannschaftsentscheidungen, eine propagandistische Heerschau und Wehrsport-Prüfungen charakterisiert war. Im Verhältnis zum 'Nationalsozialistischen Reichsbund fuer Leibesübungen' (NSRL) deutete sich 1939 im Vorfeld des Krieges ein Konflikt um Machtansprüche und Kompetenzen ab. Schmidt