"You know you’re not part of it." : die Konstruktion von Unvergleichbarkeit behinderter Menschen im (Hochleistungs-)Sport

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Müller, Marion
Erschienen in:"Gender", "Race" und "Disability" im Sport : von Muhammad Ali über Oscar Pistorius bis Caster Semenya
Veröffentlicht:Bielefeld: Transcript-Verl. (Verlag), 2017, S. 243-282, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201806004605
Quelle:BISp

Einleitung

Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Frage, seit wann die sportlichen Leistungen von behinderten und nicht behinderten Athletlnnen eigentlich als nicht miteinander vergleichbar gelten. Unter Rückgriff auf begriffshistorische Untersuchungen zeigt Verf., dass die Personenkategorie der »Menschen mit Behinderungen« tatsächlich erst Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Blinde, gehörlose oder gehbehinderte Menschen wurden also vorher gar nicht als Angehörige ein und derselben Kategorie wahrgenommen. Wenn es also die Behinderten-Kategorie erst seit den 1960-70er Jahren gibt, kann auch die Exklusion der Angehörigen dieser Kategorie aus dem Sport erst nach diesem Zeitpunkt erfolgt sein. Und tatsächlich entstand der »Behinderten«-Sport auch erst in dieser Zeit und, bezog sich zunächst nur auf Menschen mit ganz bestimmten Behinderungen. Neben dieser historischen Rekonstruktion der Behinderten-Kategorie zeigt Verf. anhand von zwei Fallstudien über Oscar Pistorius und Markus Rehm, wie die Behauptung einer Unvergleichbarkeit von behinderten und nicht behinderten Sportlern tatsächlich erst mit Hilfe aktueller Regeländerungen sowie biomechanischer Gutachten aufwendig hergestellt wird. (geändert)