Unfallursachen und Risikofaktoren bei erwachsenen Rodlern : eine retrospektive Studie

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Causes of accidents and risk factors among adults during recreational sledging (tobogganing) : a retrospective study
Autor:Ruedl, Gerhard; Pocecco, Elena; Raas, Christoph; Brucker, Peter U.; Greier, Klaus; Burtscher, Martin
Erschienen in:Sportverletzung, Sportschaden
Veröffentlicht:31 (2017), 1, S. 45-49, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-0555, 1439-1236
DOI:10.1055/s-0043-101044
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201707005771
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Hintergrund: Freizeitrodeln bzw. Schlittenfahren erfreut sich in den Alpenländern einer anhaltenden Beliebtheit. Aufstieg und Abfahrt auf derselben Strecke bergen jedoch auch ein gewisses Verletzungsrisiko. Daher war es Ziel dieser Studie, Unfallursachen und potenzielle Risikofaktoren beim Freizeitrodeln zu erheben. Methodik: Im Zeitraum vom März 2013 bis März 2015 wurden erwachsene Freizeitrodler jeweils am Auslauf von sechs öffentlichen Rodelbahnen in der Umgebung von Innsbruck/Tirol anhand eines standardisierten Fragebogens interviewt. Erfragt wurden demografische Daten, Können, Rodelhäufigkeit, Fahrverhalten, verwendete Schutzausrüstungen, Art des Schlittens, frühere Verletzungen beim Rodeln sowie verletzte Körperteile und Unfallursachen. Die Befragungen fanden sowohl unter der Woche als auch am Wochenende vorwiegend nachmittags und abends statt. Ergebnisse: Insgesamt wurden 3612 Freizeitrodler (51,1 % Männer, 48,9 % Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 37,0 ± 14,4 Jahren befragt, von denen sich 328 (9 %) schon einmal beim Rodeln eine Verletzung zugezogen hatten. Rund 41 % der Verletzungen betrafen die unteren Extremitäten, 22 % die Arme, 11 % den Bereich Schulter/Rücken und 10 % den Kopfbereich. Als Unfallursachen wurde mit rund 35 % ein Sturz nach einem Fahrfehler, mit 23 % eine Kollision mit einem Gegenstand und mit 22 % eine Personenkollision angegeben. Rodler mit einer früheren Verletzung wiesen einen höheren Anteil an Männern, eine höhere Rodelhäufigkeit pro Saison sowie einen höheren Anteil an Könnern bzw. eines risikofreudigen Fahrverhaltens auf. Zudem verwendeten Rodler mit einer früheren Verletzung häufiger eine Sport-/Rennrodel sowie Rückenprotektoren und Handgelenksschützer. Außerdem gaben Rodler mit einer früheren Verletzung an, häufiger zu stürzen und eher Alkohol vor der Abfahrt zu konsumieren. Schlussfolgerung: Basierend auf den Ergebnissen dieser Studie wird empfohlen, das individuelle Fahrverhalten den Bahn-, Sicht- und Witterungsbedingungen und dem Personenaufkommen auf der Rodelbahn anzupassen sowie auf den Konsum von Alkohol zu verzichten.

Abstract des Autors

Background: Recreational sledging (tobogganing) is a very popular winter sport in Alpine regions. Ascending and sledging down on the same track, however, might be associated with a certain risk of injury. Therefore, the aim of this study was to gather data on the causes of accidents and potential risk factors during recreational sledging. Methods: Adults indulging in recreational sledging were interviewed between March 2013 and March 2015 at six public sledging tracks in the environs of the city of Innsbruck (Tyrol, Austria) on demographics, skill level, sledging frequency, risk-taking behavior, use of protective gear, type of sledge used, previous sledging-related injuries, injured body parts and causes of accidents. Interviews were conducted on all days of the week, mainly in the afternoon and in the evening. Results: A total of 3612 adults riding a sled (51.1 % males, 48.9 % females; mean age: 37.0 ± 14.4 years) participated in the present study. In total, 328 (9 %) participants reported a sledging-related injury. Injuries to lower extremities, arms, shoulder/back and head represented 41 %, 22 %, 11 %, and 10 %, respectively, of all sledging-related injuries. The most common causes of accidents were self-caused falls (35 %), collision with an object (23 %), and collision with another person (22 %). Sledging-related injuries in this study were associated with male sex, a higher sledging frequency, higher skill level, and risky behavior. In addition, those riding sledges who had suffered a previous injury were using more often a fast toboggan, wearing more often back protectors and wrist guards, had falls more often during sledging, and more often drank alcohol. Conclusion: Based on these findings, we recommend that individuals should adapt their behavior according to track, view and weather conditions, take into consideration the crowd on the track, and abstain from alcohol.