Fußball im besetzten Serbien (1941–1944)

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Zec, Dejan
Erschienen in:Europäischer Fußball im Zweiten Weltkrieg
Veröffentlicht:Stuttgart: Kohlhammer (Verlag), 2015, S. 289-301, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201705003914
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Der Fußball hatte sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum populärsten Sport in Serbien und im Königreich Jugoslawien entwickelt. So dauerte es denn auch nicht lange, bis die Fußballverantwortlichen, nachdem der Ausbruch des Kriegs Not und Zerstörung über das Land gebracht hatte, über die Zukunft des Fußballsports berieten. Laut Presseberichten trafen sich Vereinsfunktionäre bereits am 13. Mai 1941, nur einen Monat nach Kriegsbeginn, und beschlossen, die Arbeit des Verbands fortzuführen. Der Krieg und die Besatzung änderten trotz des politischen Umbruchs nichts an den Herrschaftsstrukturen des serbischen Fußballs, so dass alle Macht bei den Funktionären der drei Belgrader Großclubs verblieb. Der Beitrag nimmt die weitere Entwicklung des Fußballs in Serbien in der Zeit der Besatzung in den Blick. So thematisiert Verf. unter anderem die Rückkehr kroatischer Spitzenfußballer in ihre Heimat, die stattfindenden „Säuberungen“ und Vereinsauflösungen, das Problem der durch Luftangriffe zerstörten Spielstätten der Clubs und die Bedeutung des Fußballspiels für die Bevölkerung im Sinne einer Ablenkung vom Kriegsalltag. Zudem wird dargestellt, wie der Fußball als Propagandainstrument der Deutschen genutzt wurde und welche Schwierigkeiten dabei aufgrund der ideologischen Heterogenität der serbischen Kollaborateure auftraten. (Messerschmidt)