Fußball "nur für Deutsche", im Untergrund und in Auschwitz : Meisterschaften im besetzten Polen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Urban, Thomas
Erschienen in:Europäischer Fußball im Zweiten Weltkrieg
Veröffentlicht:Stuttgart: Kohlhammer (Verlag), 2015, S. 303-319, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201705003913
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Wenige Tage nachdem die Wehrmacht und die Rote Armee Polen Anfang Oktober 1939 vollständig besetzt hatten, erklärten die Regierungen in Berlin und Moskau, der polnische Staat habe aufgehört zu existieren. Die Besatzungspolitik zielte darauf ab, Polen als Kulturnation zu vernichten. In diesem Beitrag wird dargestellt, wie sich der Fußball zu dieser Zeit in Polen entwickelte. Verf. geht auf das Verbot der polnischen Vereine und die Beschlagnahmung der Sportanlagen ein und beschreibt die Voraussetzungen, unter denen im März 1941 die Fußball-Gauliga des Generalgouvernements ins Leben gerufen wurde und wie die Gaumeisterschaften abliefen. Anschließend wird beschrieben, wie Vertreter der offiziell aufgelösten polnischen Spitzenvereine im Untergrund versuchten, neue Fußballstrukturen aufzubauen. Die verbotenen Fußballspiele zogen oft Hunderte, manchmal sogar Tausende Zuschauer an und waren eine patriotische Manifestation, bei der man sich durch Wachen an den Zufahrtsstraßen stets absichern musste, nicht von einer deutschen Streife entdeckt zu werden. Ein weiterer Abschnitt befasst sich mit in den Konzentrationslagern stattfindenden Fußballspielen, etwa zwischen Teams, die nach nationaler Herkunft zusammengestellt wurden, aber auch zwischen Häftlingen und SS-Mitgliedern. Eine kurze Darstellung der weiteren Entwicklung zum Ende des Besatzungsregimes schließt den Beitrag ab. (Messerschmidt)