"Etwas wagen und verantworten" : eine pädagogische Perspektive im Spannungsfeld zwischen theoretischen Ansprüchen und sportunterrichtlicher Praxis

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:"To dare and be responsible" : a pedagogical perspective in the field of tension between theoretical requirements and teaching practice in physical education
Autor:Böttcher, Anette
Gutachter:Stibbe, Günter; Balz, Eckart
Veröffentlicht:Köln: 2017, 211 S., Lit.
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Schulsport und Schulentwicklung
Hochschulschriftenvermerk:Köln, Dt. Sporthochsch., Diss., 2017
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation Graue Literatur
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201705003309
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Das NRW-Konzept des erziehenden Sportunterrichts macht mit der pädagogischen Perspektive „Etwas wagen und verantworten“ die Wagniserziehung zum obligatorischen Bestandteil des Sportunterrichts (MSW NRW, 2014). Untersuchungen zeigen allerdings, dass diese Perspektive bei der Planung und Durchführung von Sportunterricht eine untergeordnete Rolle spielt (vgl. u.a. Schmoll, 2005), obwohl die sechs pädagogischen Perspektiven laut Konzept gleichwertig unterrichtet werden sollen. Ziel der Perspektive ist es, mit individuellen Wagnissituationen unter anderem beim Turnen, Wasserspringen, Ringen und Kämpfen sowie beim Gleiten, Fahren und Rollen die Handlungskompetenz von Schülerinnen und Schülern zu erweitern, Vertrauen aufzubauen, Entscheidungen aufgrund einer realistischen Selbst- und Situationseinschätzung zu treffen sowie die eigenen Grenzen kennenzulernen und zu erweitern. Bei der Umsetzung der Wagnisperspektive kommt es zu einer Reihe von Herausforderungen, die von den Sportlehrkräften bearbeitet werden müssen. Wann eine sportliche Handlung zu einem sportlichen Wagnis wird, hängt von den subjektiven Einschätzungen der Schülerinnen und Schüler ab. Wenn ein Wagnis aber individuell unterschiedlich ist, wie kann Wagniserziehung dann als (leitende) Perspektive in der Schule thematisiert, umgesetzt und bewertet werden? Auch die Ambivalenz sportlicher Wagnissituationen stellt eine Herausforderung für die unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer dar. Die vorliegende Studie erfasst mittels qualitativer Interviews das Verständnis von Wagnis und Wagniserziehung von Lehrerinnen und Lehrern. Wie interpretieren sie diese Perspektive? Welche Schwerpunkte setzen sie bei der Realisierung in ihrem Unterricht? Wie gehen sie mit Schwierigkeiten um?

Abstract des Autors

With the pedagogical perspective “to dare and be responsible”, the North Rhine Westphalian (NRW) concept of educating physical education makes pupils’ risk education a compulsory part of physical education (MSW NRW, 2014). Studies show, however, that this perspective plays a subordinate role in the planning and implementation of physical education teaching (cf., Schmoll, 2005), despite the fact that according to the concept, the six educational perspectives should be taught equally. The aim of the perspective is to improve pupils’ skills and abilities, to build trust, to make decisions based on a realistic assessment of the self and the situation with individual risk situations, among others in gymnastics, diving, wrestling and fighting, as well as sliding, driving and rolling and also to recognise and extend their own limits. There are a number of challenges to be addressed by physical education teachers in the implementation of the risk perspective. When a sporting action becomes a sporting risk depends on the subjective assessments of the pupils. However, if a risk is individually different, how then can risk education be discussed, implemented and evaluated as a (guiding) perspective at school? The ambivalence ofsporting risk situations is also a challenge for teachers. The present study covers teachers’ understanding of risk and risk education using qualitative interviews. How do they interpret this perspective? What are the main focal points of their lessons? How do they deal with difficulties?