Ist es Deeskalation, Selbstbehauptung oder Selbstverteidigung? : der Bedeutungsumfang von Kernbegriffen im Bereich der Gewaltprävention

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Staller, Mario Sebastian; Bertram, Oliver
Erschienen in:Martial arts studies in Germany – defining and crossing disciplinary boundaries : Kampfkunst und Kampfsport in Forschung und Lehre 2015 ; 5. Symposium der dvs-Kommission „Kampfkunst und Kampfsport“ vom 30. September bis 2. Oktober 2015 in Mainz
Veröffentlicht:Hamburg: Feldhaus, Edition Czwalina (Verlag), 2016, S. 57-70, Lit.
Beteiligte Körperschaft:Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft / Kommission "Kampfkunst und Kampfsport"
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Tagungsband
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201705003288
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Das interdisziplinäre Forschungsfeld der Kampfkunstwissenschaften (martial arts studies) befindet sich in den Anfängen. Entsprechend ist es nicht verwunderlich, dass sich zum aktuellen Zeitpunkt Unschärfen und Unstimmigkeiten in Grundbegriffen dieses Forschungsfeldes zeigen. Im Teilgebiet der Kampfkunstwissenschaften, welches sich mit der Dimension der Vermeidung und Vorbereitung auf gewalttätige Auseinandersetzungen beschäftigt, werden im wissenschaftlichen Diskurs, aber auch in der praktischen Anwendung dieselben Begriffe mit unterschiedlichen und teilweise unklaren Bedeutungen verwendet. Dies gilt besonders für die Begriffe Selbstverteidigung, Selbstbehauptung, Deeskalation, Gewaltprävention und realistisches Training (reality-based training), deren präzise Definition als Grundlage für zielgerichtete und fruchtbare Diskussionen in dem noch neuen Wissenschaftsfeld unabdingbar sind. Eine begriffliche Klarstellung und Abgrenzung, und damit eine Definition dieser Basistermini, erscheint zum aktuellen Zeitpunkt günstig und angebracht. Unter Praktikern könnte ein einheitlicher Gebrauch von Kernbegriffen die Kommunikation über System-, Organisations- und Verbandsgrenzen hinweg vereinfachen. Es gilt demnach die Bedeutung der sprachlichen Ausdrucksformen, also die Intension und Extension, zu klären. Zu diesem Zwecke werden im folgenden Beitrag (a) die Bedeutung von bereits gebräuchlichen Begriffen festgestellt, (b) die Bedeutung einiger bereits gebräuchlicher Begrifflichkeiten präzisiert und (c) die Bedeutung eines einzelnen neu in das Wissenschaftsgebiet eingeführten Ausdrucks festgelegt. Darüber hinaus stellen wir ein Gewaltpräventionsmodell vor, an welchem die Extension trainingsinhaltlicher Begriffe beschrieben werden kann. Weiterhin wird ein Ebenenraster vorgestellt, welches dazu beitragen kann, bereits im sprachlichen Gebrauch vorhandene Termini präziser zu fassen und definitorische Unschärfen evident zu machen. (geändert)