Das Schädel-Hirn-Trauma in Europa

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Röhrer, Stefan
Veröffentlicht:Ulm: 2014, V, 53 S., Lit.
Forschungseinrichtung:Universitätsklinikum Ulm / Klinik für Neurochirurgie; Universität Ulm / Medizinische Fakultät
Hochschulschriftenvermerk:Ulm, Univ., Diss., 2013
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation Graue Literatur
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201702001048
Quelle:BISp

Einleitung

Im Jahr 2008 überschritt die Anzahl der Einwohner der europäischen Union die 500 Millionen Grenze. Dieses Wachstum der europäischen Union lässt sich auf eine zunehmende Einwanderung, aber auch auf die Erweiterung, vor allem in Richtung Osten (Abbildung 3) zurückführen. Zudem zeigt sich, dass die Bevölkerung ein immer höheres Alter erreicht [43]. Mit diesen Veränderungen zeigen sich in Europa Herausforderungen, welche unter anderem die Populationsdichte, die Ausgaben für das Gesundheits- und Bildungssystem sowie die Sozialversicherung betreffen. Mit einem Rückgang der Geburtenrate und einer stetigen Zunahme der Menschen im Rentenalter (Abbildung 4) sind die Konsequenzen durch ein Schädel-Hirn-Trauma nicht nur medizinisch, sondern auch gesellschaftlich relevant. Denn es sind zumeist die jungen Menschen, welche ein Schädel-Hirn-Trauma erleiden. Damit fehlt der Gesellschaft ein Anteil der wichtigen produktiven Bevölkerung. Somit fallen die vom Schädel-Hirn-Trauma betroffenen jungen Menschen oftmals auf Dauer aus der wirtschaftlichen Produktivität heraus [25]. Bei den älteren Menschen führt eine Schädel-Hirn-Verletzung zu einer vermehrten Pflegeabhängigkeit. Diese notwendigen Hilfsmaßnahmen verbrauchen Ressourcen aus der Familie, aber auch finanzielle Mittel aus der Gesellschaft [21, 28].
Fragestellung: Aufgrund der Diskrepanz zwischen Anstieg der Behandlungen von Schädel-Hirn-Verletzungen und dem Rückgang der Unfälle ergeben sich folgende Fragestellungen: Lässt sich die Annahme eines generellen Anstieges des Schädel-Hirn-Traumas in Deutschland verifizieren. Falls ein Anstieg der Schädel-Hirn-Verletzungen besteht, stellt sich die Frage, ob es sich hierbei um ein rein deutsches, oder europäisches Phänomen handelt.
Material und Methodik: Zur Bearbeitung der Fragestellung werden die Datenbanken der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Bezug auf Vorkommen von Schädel-Hirn-Verletzungen, Alter, Geschlecht und Krankenhausbehandlungen abgefragt.
Datenquellen und Metadaten: Weltgesundheitsorganisation (WHO), Regional Office for Europe- European Hospital Morbidity Database [26].
Die European Hospital Morbidity Database der WHO enthält detaillierte Daten der europäischen Krankenhäuser (Diagnose, Alter, Geschlecht), welche von den europäischen Staaten an die Weltgesundheitsorganisation weitergeleitet werden. Die Krankenhaushauptdiagnose wird gemäß der internationalen Klassifikation der Krankheiten ICD-10 (Tabelle 2), ICD-9 (Tabelle 3) und die International Shortlist for Hospital Morbidity Tabulation – ISHMT (Tabelle 4) erstellt. Der ISHMT beinhaltet eine Liste von 149 Kategorien und ist somit sehr detailliert. Er enthält zudem die Daten aus dem ICD-9 und ICD-10. Die WHO gibt zu bedenken, dass Codierungsfehler vorkommen können, welche zum Beispiel durch die international unterschiedliche Codierungspraxis verursacht werden können [34]. (geändert)