Der erste Rollschuh war ein Inliner : ein Beitrag zur Geschichte des Rollschuhlaufens
Autor: | Schulze, Bernd; Grossmann, Günter |
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Erschienen in: | SportZeiten |
Veröffentlicht: | 16 (2016), 2, 55-65, Lit. |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Zeitschriftenartikel |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
ISSN: | 1617-7606 |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU201612008475 |
Quelle: | BISp |
Abstract des BISp
Zwei weitverbreitete Vorstellungen über das Rollschuhlaufen sind falsch: Zum einen, es sei primär ein Spielzeug für Kinder, zum anderen, der in den Neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts aufgekommene Inliner sei eine US-amerikanische Erfindung von Scott und Brennan Olson. Die Geschichte des Rollschuhlaufens nimmt im 18. Jahrhundert ihren Anfang und die ersten Rollschuhe waren Inliner, wobei vermutlich das Rad oder die Kufe Patin bei den ersten Entwicklungen gestanden hat. Die damals als ‚Erdschlittschuh’ bezeichnete Erfindung nahm sich explizit das Schlittschuhlaufen auf dem Eis zum Vorbild und verfolgte das Ziel, sich sommers wie winters auf diesem Wege schneller fortzubewegen als zu Fuß gehend. Als erster Erfinder gilt heute der Belgier Joseph Merlin, entscheidende Fortschritte in der Entwicklung machten um 1790 Franzosen, zunächst Medaillenschneider van Leede, dann ein Mann namens Legrand. Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts tauchten Rollschuhe auf Theaterbühnen auf, was eine weitere Popularisierung des Sportgerätes mit sich brachte. Der erste Boom hingegen datiert erst um 1910 und zwar in Europa und in den Vereinigten Staaten von Amerika. Damals wurde der Rollschuh auch als Fortbewegungsmittel, so zum Beispiel von Postboten, genutzt. In diese Zeit fiel auch die Entwicklung von der Freizeitbeschäftigung hin zum Rollschuhsport: Einerseits wurden Geschwindigkeitsrekorde gemessen, andererseits entwickelte sich der Rollkunstlauf. (sasch)