Abstract des Autors

Der Aufschlag ist eine der wichtigsten Techniken im Volleyball, denn sie ist die erste Handlung, mit der ein Punkt erzielt werden kann. Zudem hängt er als einzige Handlung nur von Faktoren der auszuführenden Person ab. Außerdem müssen aufgrund einer durchschnittlichen Anzahl von 2,4 Rotationen pro Satz abgesehen vom Libero alle Spieler eines Teams zwei oder drei Mal pro Satz zur Aufschlagposition I gehen und den Aufschlag ausführen und somit beherrschen. Die Chance, einen direkten Punkt mit dem Aufschlag zu erzielen, sinkt zwar mit höherem Niveau, dennoch sollte dem Aufschlag ein hoher Stellenwert zugeschrieben werden, denn durch den Aufschlag wird der erste Angriff des gegnerischen Teams stark beeinflusst und die eigene Block-Feldabwehr vorbereitet. In der 1. Bundesliga Frauen sind verschiedene dominierende Aufschlagstrategien zu beobachten. So sind zum Beispiel Teams zu beobachten, die nahezu ausschließlich longline an die Außenlinie aufschlagen. Die Idee stammt wahrscheinlich aus der Vermutung, dass die Annahmequalität vom Annahmeort abhängig ist, also in diesem Fall, dass die Annahmequalität umso schlechter ist, je weiter der Annahmeort an der Außenlinie ist. Allerdings ist es unklar, ob diese (und andere) Überlegungen wirklich sinnvoll sind, da Sie (wie viel andere Überlegungen zum Aufschlag im Volleyball), eher auf Erfahrungswissen basieren und eine gesicherte Grundlage für diese Strategien fehlt. Deswegen sollen folgende Thesen anhand einer großen Datengrundlage überprüft werden: 1.Sprungaufschläge sind effektiver als Sprungflatteraufschläge. 2. Sprungflatteraufschläge sind effektiver als Flatteraufschläge. 3. Kürzere Flugzeiten (Linienaufschläge) provozieren schlechtere Annahmen aufgrund von Zeitdruck und erschwertem Tiefensehen. 4. Erfolgreiche Teams benutzen andere Aufschlagtechniken und -taktiken als nicht so erfolgreiche Teams. (geändert)