Abstract des Autors

Die Sportdidaktik als anwendungsbezogene Wissenschaft der Vermittlung von Bewegung, Spiel und Sport steht vor dem Anspruch, in ihren Entwürfen wissenschaftliche Erkenntnisse, Theorien und Befunde zum Lehren und Lernen von Bewegung zu berücksichtigen und auszuwerten. Dies zum einen zu Zwecken wissenschaftlicher Fundierung von didaktischen Ansätzen, Strategien und Maßnahmen, zum anderen zu Zwecken kritischer Prüfung bestehender Entwürfe. In beiden Funktionen sieht sie sich mit dem Problem konfrontiert, Theorien und Befunde unterschiedlicher disziplinärer und theoretischer Provenienz auf ‚einheimische‘ Ansätze und Theorien beziehen, aus Theorien und Befunden didaktische Schlussfolgerungen ziehen und ggf. Bezugstheorien untereinander vergleichen zu müssen, kurz: interdisziplinäre und intertheoretische Bezüge herstellen zu müssen. Solche Bezüge vermögen im günstigen Falle Brücken zu bauen, Erkenntnisse zu differenzieren und didaktische Konstrukte zu fundieren, sind aber andererseits mit wissenschaftstheoretischen Problemen behaftet, welche die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit solcher interdisziplinärer Brückenbauten aufwerfen. Bevor am didaktischen Aufgabenformat der Lernaufgabe das kritisch-konstruktive Potenzial solcher Bezüge exemplarisch aufgezeigt werden kann, ist es daher notwendig, kurz auf das Problem interdisziplinärer/-theoretischer Bezüge und möglicher Lösungsperspektiven einzugehen. (geändert)