Abstract des Autors

In unseren folgenden Ausführungen möchten wir den Begriff der Praxeologie genauer in den Blick nehmen und versuchen, den gemeinten Theorie-Praxis-Bezug noch mehr zu präzisieren sowie auch Differenzen zu anderen Ansatzrichtungen mit anklingendem Praxisbezug (z. B. der ‚pragmatischen‘ Ansatzweise) kenntlich machen. Eine klassische pragmatische Ansatzweise im Fach etwa scheint durch einen einfacheren, deduktiven Praxis-Theorie-Bezug gekennzeichnet zu sein. Didaktische Perspektiven (Sollensaussagen) werden im Prinzip unmittelbar von den Faktizitäten vorfindbarer Praxis (mittels Seinsfeststellungen) abgeleitet. Praxis wird nach diesem Ansatz v.a. reproduziert. Wie der folgende Rekonstruktionsversuch einer praxeologischen Ansatzweise zeigen soll, stellt sich diese demgegenüber als ein nicht affirmativer, kritisch-konstruktiver und theoretisch begründeter Zugang auf Praxis in innovativer Absicht dar. Anliegen ist die Erhellung und Aufklärung vorzufindender „Praxis“ und der ihr Richtung und Gestalt gebenden Wirkkräfte bzw. „impliziten Theorien“. Auseinandersetzung mit Praxis erfolgt dabei unter Anwendung differenzierter (wissenschaftlicher) pädagogischer Perspektiven sowie in der Absicht, konstruktiv zur Fortentwicklung, Verbesserung, Innovation von Praxis beizutragen. (geändert)