Der Einfluss von Sport und Bewegung auf die neuronale Konnektivität

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Thürauf, Norbert; Kornhuber, Johannes
Erschienen in:Prävention und Therapie durch Sport. Bd. 1: Grundlagen
Veröffentlicht:München: Urban & Fischer (Verlag), 2015, S. 215-220, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
DOI:10.1016/B978-3-437-24255-7.00007-4
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201608005514
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Mehrere Studien zeigten in der Behandlung der Depression ähnliche Wirkstärken für Antidepressiva und Sport. Dieses überraschende Ergebnis lenkte die Aufmerksamkeit vieler Forscher auf die neurowissenschaftlichen Mechanismen, die diesem Effekt zugrunde liegen. Studien an Patienten, die an einer schweren rezidivierenden Depression leiden, zeigten in bildgebenden-Verfahren eine signifikante Atrophie spezifischer Hirnstrukturen wie des Hippokampus und des präfrontalen dorsolateralen Kortex. Die Neurotrophin-Hypothese erklärt diese Befunde auf neurophysiologischer Ebene mit einer Abnahme von Nervenwachstumsfaktoren und neuronaler Konnektivität. Sowohl tierexperimentelle Untersuchungen als auch Humanstudien unterstützen diese Hypothese zunehmend. Negativer Stress führt auch zu einer Abnahme von Nervenwachstumsfaktoren und gilt als ein Risikofaktor der Depression. Sport und Bewegung hingegen führen zu einer Zunahme von Nervenwachstumsfaktoren. Gleiches gilt für etablierte Therapieverfahren der Depression wie die Elektrokrampftherapie oder der Behandlung mit Antidepressiva und Phasenprophylaktika. Sport kann auch hilfreich sein, ein erhöhtes Stressniveau zu senken und damit einen Risikofaktor der Depression zu minimieren.

Abstract des Autors

Several studies demonstrated similar therapeutic effects of antidepressants and sports for the treatment of depression. This surprising result guided the attention of many researchers to the neuroscientific mechanisms of this effect. Neuroimaging studies in patients suffering from severe recurrent depression demonstrated a significant atrophy of specific brain structures like the hippocampus and the prefrontal dorso-lateral cortex. The neurotrophin-hypothesis explains these findings at a neurophysiological level by a reduction of nerval growth factors and a loss of neural connectivity. Animal experiments and studies in humans provide growing evidence for this hypothesis. Negative stress also reduces nerval growth factors and is identified as being a risk factor of depression. In contrast sports and movement increase nerval growth factors. The same applies to many well established therapies of depression like Electroconvulsive Therapy (ECT), antidepressants or mood stabilizers. Sports can also help to reduce elevated stress levels minimizing a specific risk factor of depression.