Manfred Donike : prägende Figur im internationalen Kampf gegen Doping

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Krieger, Jörg
Erschienen in:Impulse
Veröffentlicht:21 (2016), 1, S. 20-27
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:2192-3531
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201608005336
Quelle:BISp

Abstract des BISp

Das Ziel des an der Deutschen Sporthochschule Köln durchgeführten Forschungsprojektes „Die Geschichte des Aufbaus eines naturwissenschaftlichen Netzwerkes für den Olympischen Dopingkampf“ bestand darin, die Rolle von Schlüsselfiguren und Institutionen aus dem naturwissenschaftlichen Bereich in der Entwicklung der internationalen Dopingbekämpfung aufzuarbeiten. Dies sollte dazu dienen, die derzeitigen Strukturen und Handlungsleitlinien internationaler Anti-Doping-Initiativen objektiv analysieren zu können. Die differenzierte Betrachtung des Forschungsprofils der Hauptakteure im naturwissenschaftlichen Dopingkampf ermöglichte es, den deutschen Biochemiker Prof. Dr. Manfred Donike der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) in das Zentrum des Forschungsprojektes zu rücken. In diesem Beitrag wird dargestellt, wie Donike durch sein Engagement in internationalen Anti-Doping-Gremien und durch seine wissenschaftliche Expertise zu einem entscheidenden Impulsgeber für die Ausweitung internationaler Anti-Doping-Initiativen wurde. Die Forschungsergebnisse basieren auf einer multinationalen und multilingualen Archivrecherche in den Archiven des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), der International Association of Athletics Federations (IAAF) und dem Carl und Liselott Diem-Archiv (CuLDA). Dabei erfolgte der Erkenntnisgewinn durch die hermeneutische Methode. Die Darstellung ist gegliedert in: 1. Erstes nationales und internationales Wirken; 2. wegweisende Initiativen in der IAAF; 3. führende Rolle in der IOC-Subkommission Doping und Biochemie im Sport: a) Einführung und Weiterentwicklung von Analyseverfahren; b) Ausweitung des institutionellen Labornetzwerks; c) Einführung administrativer Prozesse; d) Überführung von Athleten bei Olympischen Spielen; e) Kritik an Donikes führender Rolle. Verf. gelangt zu dem Fazit, dass sich anhand der vorliegenden Forschungsergebnisse der nachhaltige Einfluss Donikes auf den internationalen Dopingkampf darlegen lässt. Trotz der strukturellen Änderungen weltweiter Anti-Doping-Initiativen durch die Einführung der WADA 1999 sind deutliche Verbindungen zu den von der IOC MSD eingeführten operativen Richtlinien und dem aufgebauten institutionellen Labornetzwerk erkennbar. Dies liegt darin begründet, dass die IOC MSD unter der Leitung Donikes zu einem zentralen Organ des internationalen Dopingkampfes wurde, deren Arbeit weit über die Entwicklung von Analyseverfahren hinausging. (Schiffer unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)