Unternehmer im Dopingmarkt : Gendoping als neues Geschäftsfeld

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Emrich, Eike; Pierdzioch, Christian
Veröffentlicht:Saarbrücken: 2015, 23 S., Lit.
Beteiligte Körperschaft:Universität Saarbrücken / Sportwissenschaftliches Institut; Europäisches Institut für Sozioökonomie
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Graue Literatur
Sprache:Deutsch
Schriftenreihe:Diskussionspapiere des Europäischen Instituts für Sozioökonomie e.V., Band 13
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201604002228
Quelle:BISp

Einleitung

Die Entdeckungsquote identifizierter Dopingkonsumenten ist über die Zeit relativ stabil, wenn man die Aufklärungsquote von Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) bzw. Nationaler-Anti-Doping-Agentur (NADA) in Deutschland betrachtet (vgl. Pitsch, Emrich & Klein 2005, Pitsch, Maats & Emrich 2009, Emrich & Pitsch 2012, Pitsch 2009, 2011). Wie immer, wenn sich soziale Verhaltensweisen und institutionelle Regelungen trotz des Versuchs ihrer Eindämmung bzw. Bekämpfung als stabil und resistent gegenüber verschiedenen Änderungsversuchen erweisen (s. zur überindividuellen Klugheit institutioneller Regelungen Hayek 1969), sind aus einer (sozio-)ökonomischen Perspektive Gründe dafür zu vermuten, nämlich: 1. Es existieren status- und einkommensbezogene Interessen individueller und korporativer Akteure, die Einkommens- und Funktionsverluste fürchten und deshalb für den Erhalt ihres status quo und damit letztlich für den Erhalt materiellen und immateriellen Einkommens kämpfen. 2. Es existieren institutionelle Regelungen im Sport, die ein nachfragerelevantes Optimum zwischen Höchstleistung und Integrität der erbrachten Leistung ermöglichen und so Einkommenschancen stabilisieren. 3. Es ist zu vermuten, dass dieses Optimum auch angesichts exogener Schocks über die Zeit, getrieben durch die Interessen der Akteure, immer wieder in neue Gleichgewichtszustände mündet. Im nachfolgenden Beitrag soll im Sinne einer ersten Skizze folgendes geleistet werden: 1) Wird der allgemeine soziale Konstruktionsmechanismus eines sozialen Problems auf das Phänomen Doping angewandt. 2) Wird die mediale Berichterstattung über Doping, insbesondere Gendoping, analysiert. Dabei sind zwei Aspekte bedeutsam, erstens die Bedeutung medialer Berichte als exogener Faktor und zweitens ihre Nutzung zur Etablierung eines neuen Geschäftsfeldes für Anti-Doping-Organisationen. 3) Werden die theoretischen Überlegungen in ein formales Modell gegossen und die gegenwärtige Situation im Lichte dieses Modells interpretiert.