So denken die Teilnehmer über die neuen Meisterschaften

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Güllich, Arne
Erschienen in:Leichtathletiktraining
Veröffentlicht:25 (2014), 12, S. 4-9
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0939-8392
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201504003377
Quelle:BISp

Abstract

Verf. und sein Team wurden mit der wissenschaftlichen Begleitung der Wettkämpfe der Deutschen Jugend-(einzel-)meisterschaften der Altersklasse U16 während der dreijährigen Probephase beauftragt. Das Projekt wird vom DLV sowie mit Forschungsmitteln des Bundesinstituts für Sportwissenschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. In diesem werden erste Ergebnisse aus der unabhängigen Evaluation vorgestellt. Das erste vorläufige Zwischenfazit lautet: 1. Die Beteiligung der Sportler, Eltern und Trainer an der Untersuchung ist ausgesprochen hoch. 2. Aus Athletensicht wurde die erste U16-DM durchweg sehr positiv wahrgenommen. 3. Die Trainings- und Wettkampfintensität der Teilnehmer ist moderat und sie haben überwiegend vielfältige Trainings- und Wettkampferfahrungen in den Leichtathletikdisziplinen und auch in anderen Sportarten. Zwar können die Meisterschaften in diesem Jahr natürlich nicht die vergangenen Sportbiographien der Teilnehmer beeinflussen. Die Ergebnisse machen aber deutlich, dass es zumindest keinen Hinweis auf einen spezifischen Selektionseffekt der Veranstaltung zugunsten forcierter Intensivierung und Spezialisierung gibt. 4. Für chronische zeitliche Engpässe geben die Daten bei diesen Athleten keine Hinweise. Auch erleben sie nur selten Koordinationsprobleme zwischen Sport und Schule. 5. Die jugendlichen Leichtathleten und ihre Eltern stimmen sowohl in ihrem Sportinteresse als auch in ihrer ausgesprochen ausgeprägten Bildungsnähe und Bildungsaspiration eng überein. 6. Die Anreiz- und Motivlage für das Leichtathletikengagement ist keineswegs eindimensional, sondern deutlich multidimensional. 7. Diese Merkmale variieren überwiegend beträchtlich und es kristallisieren sich jeweils unterschiedliche Typen heraus. Im weiteren Verlauf des Projekts werden die Befragungen der Eltern und Trainer analysiert und die zweite und dritte Befragungswelle in 2015/16 einschließlich Follow-up der diesjährigen Teilnehmer durchgeführt. Zudem sind begleitend Trainingsbeobachtungen in Vereinen sowie eine Kaderbefragung beabsichtigt. Die Untersuchungen gehen den Fragen nach, inwieweit ein nachhaltiges erfolgreiches Leichtathletikengagement mit Personenmerkmalen der Athleten, Eltern und Trainer (Anreiz- und Motivlage, Einstellungen, Werthaltungen), sportbiografischen Erfahrungen, der sozialen Einbettung seitens des Elternhauses (Sozialisation, Einstellungen, Werthaltungen, Interesse, Unterstützung) sowie weiteren Rahmenbedingungen (Verein, Schule, Förderung, Wohnort) jeweils zusammenhängen, und inwieweit diese in einem Bedingungsgefüge zusammenwirken, um die neuen U16-Meisterschaften darin einzuordnen. Angesichts der hohen Bildungsaspirationen wird im Falle künftiger konkurrierender zeitlicher Beanspruchungen zwischen Sport und Schule von besonderem Interesse sein, worauf Präferenzentscheidungen beruhen. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)