Zweimal rettete der Sport sein Leben : Franz Orgler zum 100. Geburtstag , eine biografische Skizze
Autor: | Peiffer, Lorenz; Wahlig, Henry |
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Gefeierte Person: | Orgler, Franz |
Erschienen in: | SportZeiten |
Veröffentlicht: | 14 (2014), 3, S. 7-28, Lit. |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Zeitschriftenartikel |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Dokumententyp: | Festschrift |
Sprache: | Deutsch |
ISSN: | 1617-7606 |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU201503002237 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Der jüdische Deutsche Franz Orgler, geboren am 22. August 1914, gehörte vor allem als 800-m-Läufer schon vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 in Deutschland zu den große Nachwuchstalenten in der Leichtathletik. Mit knapp 20 Jahren erzielte er bei einem Sportfest in Lüdenscheid eine Topleistung und zählte damit in diesem Jahr bereits zu den 30 besten 800-m-Läufern in Deutschland. Orgler startete seine Karriere als 17-jähriger in Wuppertal bei dem bürgerlichen Verein Schwarz-Weiß Barmen, seine Laufbahn setzte er für den Makkabi-Verein Hakoah in Köln fort. Aufgrund seiner guten Leistungen wurde er im Juli 1934 in die deutsche olympische Kernmannschaft aufgenommen, welche sich auf die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin vorbereitete. Spätestens mit den Nürnberger Gesetzen wurde die diskriminierende Politik der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei offensichtlich. Die Aufnahme jüdischer Sportler in das Olympia-Team war vor diesem Hintergrund ein taktischer Schachzug der Nationalsozialisten, mit dem das Hitler-Regime einen angedrohten Olympia-Boykott der USA verhindern wollte. Verf. zeigt, dass Franz Orgler aufgrund der nationalsozialistischen Rassenideologie die große Sportlerkarriere verwehrt wurde. Dafür sorgte auch der Deutsche Reichsbund für Leibesübungen (DRL), der seit 1934 sämtliche jüdische Sportler aus seinem Verband ausschloss. Orgler ging nach Schweden, überlebte den NS-Terror und fand dort eine neue Heimat. Lemmer