“Judenfreier“ Fußballsport in der “Ostmark“ : die Verfolgung und Ermordung jüdischer Spieler und Funktionäre

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Forster, David; Spitaler, Georg
Erschienen in:Fußball unterm Hakenkreuz in der "Ostmark"
Veröffentlicht:Göttingen: Verl. Die Werkstatt (Verlag), 2014, S. 48-68, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201502001537
Quelle:BISp

Abstract

Guido von Mengden, Generalreferent des “Reichsportführers“ Hans von Tschammer und Osten, verschärfte 1938 nach dem Anschluss Österreichs an des Deutsche Reich den Ton gegenüber den jüdischen Mitbürgern des Landes und trat damit eine antisemitische Grundstimmung im Spiel- und Kulturbetrieb des Wiener Fußballs los, die bis in die Spitze des österreichischen Fußballsports reichte und dabei auch die Verdienste des bereits verstorbenen Nationaltrainers Hugo Meisl (1881-1937) diskreditierte. Meisl hatte die Entwicklung des österreichischen Fußballsports der Zwischenkriegszeit, auch die der jüdischen Akteure, von 1912 bis zu seinem Tod in äußerst erfolgreicher Weise gefördert. Der ideologische Feldzug Mengdens gegenüber den Juden machte vieles, was zuvor die besondere Stärke des Wiener Fußballs auszeichnete, zunichte. Verf. geben zunächst einen Einblick in die Situation des jüdischen Fußballs in Wien jener Jahre, bevor Inhaftierung, Vertreibung und Ermordung jüdischer Spieler und Funktionäre nach dem Anschluss Österreichs zur “Tagesordnung“ des NS-Regimes gehörte. Mit Frankreich und Jugoslawien werden schließlich zwei jüdische Fluchtpunkte ebenso in den Fokus gerückt wie die Situation jüdischer Fußballer in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten. Lemmer