Sportliches Talent : ein humankapitaltheoretischer Ansatz

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Talents in sport : a human capital approach
Autor:Winkelhake, Olaf; Thieme, Lutz; Fröhlich, Michael
Erschienen in:Sportwissenschaft (Heidelberg)
Veröffentlicht:44 (2014), 4, S. 224-239, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0342-2380, 1868-1069
DOI:10.1007/s12662-014-0345-9
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201502001382
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Der Bereich der Nachwuchsleistungssportförderung wird bislang vor allem aus dem Blickwinkel der Trainingswissenschaft diskutiert. In diesem Beitrag erweitern wir diese Sichtweise um eine humankapitaltheoretische Perspektive, die zum Standardinstrumentarium der Volkswirtschaftslehre gehört. Wir berücksichtigen, dass das Talent und sein familiäres Umfeld ein ausgedehntes Training als inkompatibel mit guten Leistungen in Schule oder Studium ansehen könnten und dementsprechend eine negative Auswirkung auf das Lebenszeiteinkommen befürchten. Eine solche Überlegung führt zu erhöhten Drop-out-Raten und relativ kleinen Talentpools, auf die das Sportsystem zurückgreifen kann. Diesen Effekt analysieren wir anhand eines einfachen Vierquadrantenmodells. Ein zentrales Ergebnis dieser Analyse ist, dass die maximal erwartbare Leistung in einer Sportart bei Trainingszeiten erzielt wird, die unterhalb des Niveaus liegen, das aus trainingswissenschaftlicher Sicht erstrebenswert ist. Vor diesem Hintergrund diskutieren wir Strategien zur Verringerung der Drop-out-Raten und die Perspektiven deutscher Athleten im internationalen Wettbewerb. Verf.-Referat

Abstract des Autors

The current perspective on identifying and developing juvenile sport talents is almost exclusively based on physical education and training sciences. In this paper, we expand this to a human capital approach, which is a standard instrument in economics. We take into account that the talent and its family may view extended hours of exercise as incompatible with good performance in school. This may lead to a negative impact on future college education and expected lifetime income. Extended hours of exercise might thus increase the drop out rates, ultimately reducing the talent pool a sport system can draw from. We analyse these effects employing a simple four quadrant model. A major finding of this analysis is that the maximum expected performance is achieved at a level of exercise hours well below the optimal level from a training science perspective. With this in mind, we discuss strategies to lower drop out rates as well as prospects for the German sport system in international competitions. Verf.-Referat