The role of the behavioral context on fine motor skills : comparison of laboratory and everyday-like conditions

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Bibliographische Detailangaben
Deutscher übersetzter Titel:Die Bedeutung des Handlungskontextes für feinmotorische Fähigkeiten : Vergleich von labortypischen und alltagsähnlichen Bedingungen
Autor:Steinberg, Fabian
Gutachter:Bock, Otmar Leo; Manzey, Dietrich
Veröffentlicht:Köln: 2013, 159 S., Lit.
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Physiologie und Anatomie
Hochschulschriftenvermerk:Köln, Dt. Sporthochsch., Diss., 2013
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation Graue Literatur
Sprache:Englisch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201406005751
Quelle:BISp

Abstract

Die vorliegende Doktorarbeit befasst sich mit der Fragestellung, ob feinmotorische Fähigkeiten des Menschen, die in Labor-typischen Situationen untersucht wurden, mit denen in alltäglichen Situationen vergleichbar und somit auf das reale Leben übertragbar sind. Die meisten Studien, die sich mit feinmotorischen Leistungen des Menschen befassten, wurden größtenteils in typischen Laborsituationen untersucht, welche jedoch hinsichtlich mehrerer Aspekte von Situationen im Alltag unterschieden werden können. Im Labor beispielsweise werden Probanden von einem Versuchsleiter spezifisch instruiert und üblicherweise mit Messgeräten am Körper ausgestattet oder sind von Aufnahmegeräten umgeben. Zudem werden Bewegungen in der Regel isoliert und ohne einen selbstgewählten Zweck folgend durchgeführt. Im Alltag dagegen werden Bewegungen oft beiläufig durchgeführt, folgen einem selbstgewählten Zweck und sind in Bewegungsabläufe eingebettet. Daher wurde im Rahmen dieser Arbeit in mehreren Experimenten untersucht, ob feinmotorische Leistungen, repräsentiert durch Greifbewegungen, sich zwischen einem Alltags-ähnlichen und einem Labor-typischen Handlungskontext unterscheiden. Diese Fragestellung wurde in insgesamt fünf Studien unter normalen Schwerkraftbedingungen auf der Erde, in Schwerelosigkeit bei Parabelflügen, als auch bei älteren Menschen (60-70 Jahre), untersucht. In allen Studien wurden Kinematiken, Griffkräfte und Augenbewegungen von Greifbewegungen mit anschließender Objektmanipulation aufgezeichnet, welche in einem typischen Laborkontext durchgeführt wurden. Diese Bewegungen wurden mit exakt den gleichen Greifbewegungen verglichen, welche in einen Alltags-ähnlichen Kontext eingebettet wurden. Diese Methodik ermöglichte es, die räumlichen und zeitlichen Bewegungsmuster dieser Greifbewegungen hinsichtlich des Einflusses des Verhaltenskontextes zu analysieren. Es konnte mehrfach nachgewiesen werden, dass sich die zeitlichen und räumlichen Bewegungsmuster der Greifbewegungen in den beiden Verhaltenskontexten signifikant voneinander unterscheiden. Mittels Faktorenanalysen konnten diese Unterschiede nicht nur auf eine sondern mehrere Ursachen zurückgeführt werden. Zudem zeigte sich, dass die feinmotorische Leistungsfähigkeit älterer Menschen im Alltag stärker beeinträchtigt ist, als von bisherigen Labor-basierten Studien zu vermuten war. Weiterhin zeigte sich bei Menschen in Schwerelosigkeit, dass feinmotorische Beeinträchtigungen von Labor-basierten Studien sowohl unter- als auch überschätzt werden können. Insgesamt zeigen die Ergebnisse der vorliegenden Studien, dass Schlussfolgerungen - bzgl. des Bewegungsverhaltens im Labor - auf das alltägliche Leben nicht ohne weiteres zu übertragen sind. Verf.-Referat

Abstract

This thesis questioned whether movements observed in a typical laboratory test situation reflect those performed in a condition that resembles everyday life behavior. This lack of knowledge is due to the fact that most studies in motor control conducted on Earth, in weightlessness, or among elderly subjects were conducted in conventional laboratory situations. Such “artificial” situations differ in multiple aspects to everyday-life situations, so that behavior measured in the laboratory might not be transferable to everyday life. More specifically, laboratory subjects are equipped with measurement devices, surrounded by cameras, and instructed by an investigator. Furthermore, their movements are usually performed with high attention but in isolation, without a self-chosen purpose, while in everyday life, movement is not observed, is usually non-repetitive, follows a self-chosen higher goal, and is embedded in other purposeful behavior. Therefore, results obtained in the laboratory may not necessarily reflect movements that are performed in everyday life, so that a transfer from the laboratory to real life might be restricted. Moreover, this thesis questioned whether such context differences are influenced by factors such as weightlessness, old age (age > 60 years) or higher mental functions. Therefore, the study analyzed the kinematics, grip forces and eye movements of test subjects, while performing grasping movements with the same physical constraints – once performed in a typical laboratory context, and once embedded in an everyday-like scenario. This procedure enabled the comparison of the spatial and temporal grasping characteristics in regard to the behavioral context. Those tests were performed in normal gravity on earth, in weightlessness during parabolic flights, and among elderly subjects. Throughout five studies of this thesis, it was observed that grasping movements were strongly affected by the behavioral context. These context differences could not be affiliated to only one underlying cause. Moreover, it was discovered that the context differences were influenced by factors such as weightlessness, old age and higher mental functions. Older people, for example, seem to exhibit more deficits in the everyday-like context so that deficits observed through laboratory-based studies underestimate the real deficits that elderly are confronted with in their daily life. Altogether, these results indicate that caution must be taken when studies on fine motor skills rely only on laboratory-based studies, regardless of whether they are performed on Earth, among the elderly, or in space, since those skills may not necessarily reflect everyday behavior. Verf.-Referat