Körperliche Aktivität und Sport von Personen mit Multipler Sklerose - Barrieren und Förderfaktoren

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Physical activity and sports in persons with multiple sclerosis - barriers and supporting factors
Autor:Tzschoppe, René; Tallner, Alexander; Pfeifer, Klaus
Erschienen in:Neurologie & Rehabilitation
Veröffentlicht:19 (2013), 1, S. 47-55, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0947-2177
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201406005726
Quelle:BISp

Abstract des Autors

In den letzten Jahren wurden vielfältige positive Wirkungen körperlicher Aktivität auf körperliche Funktionen und Aktivitäten sowie die Lebensqualität von Personen mit Multipler Sklerose (PmMS) berichtet. Entsprechend gewinnen bewegungsbezogene Interventionen in der Rehabilitation an Bedeutung. Um langfristig von gesundheitsförderlichen Effekten zu profitieren, müssen körperliche Aktivitäten regelmäßig und dauerhaft durchgeführt werden. Allerdings sind PmMS weniger körperlich aktiv als gesunde Personen. Dies hat wiederum negative Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit und stellt gleichzeitig einen Risikofaktor für die Entstehung bewegungsmangelbedingter Erkrankungen dar. In der jüngeren Vergangenheit hat auch hat die Forschungsaktivität zu Determinanten körperlicher Aktivität bei PmMS zugenommen. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über Faktoren, die PmMS bezüglich der Ausübung regelmäßiger körperlicher Aktivität hindern (Barrieren) sowie fördern können (Förderfaktoren). Bedeutende Barrieren der körperlichen Aktivität bei PmMS sind Beeinträchtigungen von Körperfunktionen und Aktivitäten. Dies trifft vor allem für Personen mit Fatigue, Hitzesensitivität, Einschränkungen der Gleichgewichtsfähigkeit, der Koordination, der Muskelkraft, des Muskeltonus und der Gangfunktionen bzw. der Mobilität zu. Auch Depressionen werden mit einer geringeren körperlichen Aktivität assoziiert. Ebenso bedeutend sind personbezogene, psychologische Barrieren wie persönliche Überzeugungen, Unsicherheiten, Ängste, negative Konsequenzerwartungen bzw. -erfahrungen, mangelndes Handlungs- und Effektwissen und mangelnde Selbstwirksamkeit bezüglich der Ausübung körperlicher Aktivität. Hinzu kommen fehlende Motivation sowie Zeitmangel, welcher eng mit familiären, beruflichen und sozialen Verpflichtungen verknüpft ist. Umweltbezogene Barrieren beziehen sich auf materielle und soziale Faktoren wie Mangel an Transportmöglichkeiten, Mangel an spezifischen Bewegungsangeboten, Zugänglichkeit von Fitness- und Freizeiteinrichtungen, fehlende Kompetenz von Gesundheits- bzw. Fitnessdienstleistern im Umgang mit der Erkrankung und fehlende soziale Unterstützung. Darauf aufbauend lassen sich wichtige zu fördernde Faktoren ableiten, die als Grundlage für die (Weiter-)Entwicklung von Interventionen zur Hinführung und Bindung an körperliche Aktivität dienen können. Verf.-Referat

Abstract des Autors

In recent years various positive effects of physical activity have been reported for physical functions, activities and quality of life in persons with multiple sclerosis (pwMS). Thus, physical activity respectively exercise interventions are becoming more important in rehabilitation. To profit from the induced health effects in the long-term, adherence to regular physical activity is of utmost importance. But pwMS are even less physically active than healthy persons. This, in turn, has negative consequences for their functional capacity and is a risk factor for the development of chronic diseases related to physical inactivity. In the recent past, research activities about determinants of physical activity in pwMS have increased. Thus, disease-related impairments of physical function and activities have been identified as relevant barriers. This especially applies to persons with fatigue and heat sensitivity as well as those with disorders of balance, muscle strength, muscle tone and gait; and depressions are also associated with lower physical activity. Just as
much important are personal context factors such as personal beliefs, fear, expectation of negative consequences, missing knowledge and skills and low self-efficacy referring to physical activity. In addition, lack of time and motivation as well as familiar, social, and vocational duties are relevant. Barriers of the material and social environment comprise problems in transportation, a lack of specific offers for physical activity and exercise, restricted access to facilities, missing competences of health and fitness service providers in dealing with the disease as well as a lack of social support. Based on this, important facilitators can be described, which build the basis for the development of adequate interventions for physical activity promotion in pwMS. Verf.-Referat