Kollektive Emotionen und Glauben

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Gebauer, Gunter
Erschienen in:Körper, Sport und Religion : zur Soziologie religiöser Verkörperungen
Veröffentlicht:Wiesbaden: Springer VS (Verlag), 2012, S. 271-282, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Fan
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201406005612
Quelle:BISp

Abstract

Anhand seiner philosophischen und soziologischen Überlegungen geht Verf. folgendem Gedankengang nach: “An den kollektiven Emotionen im Sport, insbesondere in den hochemotionalen Fankulturen im Fußball, können wir etwas erkennen, was nicht nur für Fangruppen als Kollektiv von Bedeutung ist, sondern auch für das Subjekt: für sein Fühlen von sich selbst.“ Damit soll exemplarisch verdeutlicht werden, “welche Kräfte daran beteiligt sind, dass das Subjekt sein Ich fühlt.“ Dabei geht es nicht um “personale“ und “soziale Integrität“ und um die Frage, wie das “Ich oder wie es beschaffen ist“, sondern darum, “wie es zustande kommt, dass ein Ich sich fühlt.“ Da in der Soziologie und Philosophie (Wittgenstein, “Lecture on Ethics“ von 1931) diese Fragestellung nach dem “Ich-Gefühl“ bisher selten gestellt und untersucht wurde, zeigt Verf. am Beispiel der kollektiven Emotionen der Fußballfans auf, dass es gerade das “wertvolle Gefühl der Sicherheit“ (“Gefühl der Zugehörigkeit“) ist, welches dafür verantwortlich ist, das es in vielen Fankulturen zu exzessive Ausbrüchen in den Stadien kommt, die dabei einen religiös schwärmerischen und ritualisierten Erlebenszustand widerspiegeln. Lemmer