Verletzungen des Bewegungsapparates und internistische Notfälle bei den Hamburger Marathonveranstaltungen 2008 und 2009

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Büthe, Julia
Gutachter:Püschel, Klaus; Beck-Bornholdt, Hans-Peter; Braumann, Klaus-Michael
Veröffentlicht:Hamburg: 2009, 61 S., Lit.
Forschungseinrichtung:Universität Hamburg / Fachbereich Medizin
Hochschulschriftenvermerk:Hamburg, Univ., Diss., 2009
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Elektronische Ressource (online) Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation Graue Literatur
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201404003656
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Das Ziel unserer Studie war es, die internistischen und chirurgischen Notfälle bei den Marathonläufen 2008 und 2009 in Hamburg zu dokumentieren. Neben allgemeinen Daten wie Alter und Geschlecht der betroffenen Teilnehmer wollten wir Aufschluss über Trainingskilometer, Witterungsbedingungen und Ort des Notfalles bekommen. Auch die in Krankenhäusern behandelten Teilnehmer sollten erfasst und ausgewertet werden. Die Verletzten wurden durch Mitarbeiter des Sanitäts- und Rettungsdienstes sowie der versorgenden Kliniken erfasst und mittels eines von uns konzipierten Fragebogens befragt. Im Jahr 2008 gab es insgesamt 574 medizinische Hilfeleistungen, das entspricht einer Verletztenquote von 3,4 %. 124 Patienten wurden wegen Verletzungen des Bewegungsapparates behandelt, 197 wegen Hautverletzungen und 339 wegen internistischer Probleme, es gab Mehrfachnennungen. 103 Teilnehmer benötigten eine längere Therapie vor Ort im Sanitätszelt, 444 konnten nach einer kurzen Hilfeleistung wieder entlassen werden. Es mussten 37 Teilnehmer in einem Krankenhaus behandelt werden, 75,6 % wegen internistischer Probleme und lediglich 27,0 % wegen chirurgischer Probleme. 35 der klinischen Patienten konnten nach einer ambulanten Therapie entlassen werden, zwei Teilnehmer waren an der Strecke reanimiert worden und benötigten eine längere stationäre Therapie, konnten aber im Verlauf ohne bzw. mit nur geringem neurologischen Defizit entlassen werden. Die Frage nach einem ärztlichen Check-up vor dem Rennen wurde nur von 24,3 % mit ja beantwortet, 40,5 % verneinten, 35,1 % gaben keine Antwort. Die meisten der im Krankenhaus behandelten Teilnehmer waren männlich, 41–50 Jahre alt und trainierten 31–60 Kilometer pro Woche. Im Jahr 2009 wurden 46 medizinischen Hilfeleistungen gezählt, was einer Verletztenquote von 2,9 % entspricht. Da nahezu alle weiteren Daten vom Sanitätszelt im Zielbereich auf dem Heiligengeistfeld stammen, kann die weitere Auswertung nur mit den dort erhobenen Daten erfolgen. Dort wurden 13,5 % wegen internistischer Probleme behandelt, 29,2 % wegen Hautverletzungen und 57,3 % wegen Problemen mit dem Bewegungsapparat. Ob diese Daten repräsentativ für die gesamte Rennstrecke sind, muss offen bleiben. 28 Läufer mussten in einem Krankenhaus behandelt werden, zwei davon stationär. Im ersten Fall aufgrund einer Reanimation auf der Strecke, im zweiten Fall zur Abklärung einer Rhythmusstörung. Der reanimierte Patient konnte nach einigen Tagen ohne neurologisches Defizit entlassen werden, der zweite stationär behandelte Läufer konnte schon am folgenden Tag beschwerdefrei das Krankenhaus verlassen. Eine weitere ausgesprochene Krankenhausempfehlung wollte ein aus Dänemark stammender Läufer heimatnah umsetzten. In diesem Jahr hatten sich immerhin 41,1 % einem ärztlichen Check-up unterzogen, aber auch genauso viele (41,1 %) nicht, 17,2 % enthielten sich. Die meisten der stationär Behandelten waren männlich, 31–40 Jahre alt und trainierten 31–60 Kilometer pro Woche. Insgesamt konnte beobachtet werden, dass ältere und erfahrenere Läufer seltener von Verletzungen betroffen sind. Warme und feuchte Witterungsbedingungen tragen zwar zu deutlich langsameren Laufzeiten bei, einen Unterschied bezüglich der Verletztenzahl konnten wir zwischen 2008 und 2009 nicht feststellen, obwohl es 2009 deutlich wärmer war als im Vorjahr. Verf.-Referat