The middle class and competition : some considerations of the beginnings of modern sport in England and Germany

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Eisenberg, Christiane
Erschienen in:The international journal of the history of sport
Veröffentlicht:7 (1990), 2, S. 265-282, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Englisch
ISSN:0952-3367, 1743-9035
DOI:10.1080/09523369008713726
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201404003383
Quelle:BISp

Abstract

Im Jahre 1863, als das Oxford Wörterbuch erstmals den von der bürgerlichen Mittelkasse in England betriebenen Sport erwähnte, hatte diese Gesellschaftsschicht bereits einige Sportarten des normalen Volkes (Fußball) sowie auch einige Disziplinen der Aristokraten (Cricket, Boxen, Leichtathletik) in einem veränderten eigenen Wettkampfbetrieb übernommen. Einige dieser “gestohlenen“ Wettkampfformen gelangen dann nicht nur in veränderter Form zurück zu den beiden anderen Gesellschaftsschichten, sondern auch auf das europäische Festland und nach Übersee. Um 1870 breitete sich der moderne englische Sport (Tennis, Golf, Pferderennen) dann in Deutschland unter den Aristokraten und Plutokraten vor allem in der Region Wiesbaden, Bad Homburg sowie Baden-Baden als “schicke“ und hoffähige Freizeitaktivität aus. In den bürgerlichen Kreisen der Mittelklasse Deutschlands strömte der aus England vornehmlich von Touristen, Studenten und Kaufleute importierte englische Sport gegen Ende des 19. Jahrhunderts jedoch nur schrittweise ein. Als hinderlich erwies sich dabei die Tatsache, dass die bürgerliche Mitte in Deutschland traditionell eng mit der national geprägten Deutschen Turnbewegung verbunden war. Einige dieser Übungen besaßen militärische Bezugspunkte und standen damit per se im krassen Widerspruch zum englischen “Gentleman Sport.“ Dass der englische Sport vor diesem Hintergrund zunächst nicht in die Landschaft deutscher Sportkultur passte, macht Verf. anhand der unterschiedlichen (bewegungs-)kulturellen Eigenarten beider Länder deutlich. Neben den historischen Zusammenhängen untersucht Verf. auch aus dem soziologischen Blickwinkel die Frage, wie und warum der moderne Sport in England sich zu einem beliebten Freizeitvertreib entwickelten konnte. Über den Verlauf des 20. Jahrhundert wird schließlich untersucht, wie sich innerhalb der jeweiligen bürgerlichen Gesellschaftsschichten in Deutschland und England der Sport herausbildete. Lemmer