Parkour – „Kunst der Fortbewegung“ und ihr Verletzungsrisiko

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Parkour – “art of movement“ and its injury risk
Autor:Wanke, Eileen M.; Thiel, N.; Groneberg, Jan David Alexander; Fischer, A.
Erschienen in:Sportverletzung, Sportschaden
Veröffentlicht:27 (2013), 3, S. 169-176, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource Elektronische Ressource (online)
Sprache:Deutsch
ISSN:0932-0555, 1439-1236
DOI:10.1055/s-0033-1350183
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201312008515
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Ziel beim Parkour ist das spielerische Überwinden von Hindernissen, die in ihrer ursprünglichen Bedeutung nicht dafür geschaffen wurden, um auf dem schnellsten Weg von A nach B zu gelangen. Sportverletzungen sind in der jungen, zumeist urbanen Trendsportart bisher kaum untersucht worden. Ziel dieser Studie war die Analyse von Parkour-bezogenen Gesundheitsschäden einschließlich ihrer Ursachen. An dieser retrospektiven Querschnittuntersuchung in Form eines anonymisierten Online-Fragebogens nahmen insgesamt n = 266 Sportler (m: n = 255, w: n = 11) teil. Pro Traceur ereigneten sich durchschnittlich 1,9 Verletzungen während der Sportkarriere/Jahr, bzw. 5,5 Verletzungen/1000 h Training. Am häufigsten betroffen war die obere Extremität (58  Prozent), gefolgt von der unteren Extremität (27 Prozent), dem Kopf und dem Rücken. Während an der oberen Extremität eine Zunahme der Verletzungen von proximal nach distal erfolgte, war dies an der unteren Extremität umgekehrt zu beobachten. Hautschürfungen waren mit 70,3 Prozent am häufigsten. Muskelverletzungen waren bei 13,1 Prozent der Traceure zu beobachten, gefolgt von Verrenkungen (6,1 Prozent), Kapsel-Band- und Sehnenverletzungen (5,3  Prozent). 88 Prozent der Traceure verzichteten vollständig auf passive Schutzmaßnahmen (z. B. Protektoren). Landungen gehörten zu den Bewegungsteilen mit dem höchsten Verletzungsanteil (61 Prozent), gefolgt von Stütz- und Haltearbeiten der Arme (10,7  Prozent). Hinsichtlich der Ursachen waren Selbstüberschätzung/Übermut (23 Prozent) sowie das falsche Einschätzen der Situation (20  Prozent) am häufigsten. Parkour stellt sich als urbane Bewegungsform dar, bei der – anders als vermutet – die überwiegende Anzahl der Verletzungen trotz zumeist fehlender Schutzmaßnahmen weder schwer noch häufig ist. Die Lokalisation sowie die Art der Verletzungen spiegeln die charakteristischen Bewegungselemente wider. Es besteht ein Bedarf an weiteren Studien, die eine noch differenzierte Analyse ermöglichen, um daraus beispielsweise Konzepte zur Prävention entwickeln zu können. Verf.-Referat

Abstract des Autors

Parkour sport is the playfully breaching of obstacles originally not created to get from A to B in the fastest manner. There have been only few publications on injuries in this young and trendy sport mainly performed in urban areas. The aim of this study is to analyse parkour-related acute injuries and their factors. For the retrospective cross-sectional study, a total of n = 266 traceurs (m: n = 255, w: n = 11) completed anonymized online questionnaires. On average, each traceur sustained 1.9 injuries per sport career/year, or 5.5 injuries/1000 h training, respectively. The upper extremity was the most affected body region (58  percent), followed by the lower extremity (27  percent), head and the back. An increase of injuries from proximal to distal was observed in the upper extremity. However, for the lower extremity it was the opposite. Of all injuries, the most common were skin abrasions (70.3 percent). Muscle injuries were observed in 13.1 percent of the traceurs, followed by dislocations (6.1 percent), and soft tissue (e. g., ligaments, tendons) injuries (5.3  percent). Passive precautionary measures were abandoned by the majority of the traceurs (88  percent). Landing belonged to the movement elements resulting in most of the injuries (61percent), followed by supportive and static efforts of the arms (10.7 percent). Overestimation (23  percent) as well as misjudging the situation (20  percent) were the most common causes. Other than expected, parkour is an urban movement style with most of the injuries being neither severe nor common despite the lack of precautionary measures. Localisation and type of injuries reflect the characteristic movement elements. There is a need for further investigations to allow a more differentiated analysis in order to develop injury prevention concepts. Verf.-Referat