Berlin 1936 : Geschichte, auch die olympische, wirkt nach

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Höfer, Andreas
Erschienen in:Olympisches Feuer
Veröffentlicht:2011, 3, S. 40-43
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0471-5640
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201311008228
Quelle:BISp

Abstract

Bis Ende Oktober 2011 erinnert eine Berliner Ausstellung mit 18 Thementafeln und 270 öffentlich präsentierten Objekten an “75 Jahre“ Olympiastadion und Olympische Spiele in Deutschland. Verf. nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, um in einem kurzen historischen Rückblick zu zeigen, dass die erfolgreiche Bewerbung Deutschlands im Jahr 1931 zur Durchführung Olympischer Spiele 1936 in Berlin noch in die Zeit vor dem Nationalsozialismus fiel und von Hitler auch wegen der enormen Kosten zunächst abgelehnt wurde. Man erkannte jedoch schnell die enormen propagandistischen Inszenierungsmöglichkeiten, die mit Olympischen Spielen verbunden sind. Kriegsverursacher Deutschland, von den Olympischen Spielen 1920 und 1924 noch ausgeschlossen und durch den Versailler Vertrag nach eigener Wahrnehmung gedemütigt, konnte neue Stärke zur Schau stellen sowie der internationalen Gemeinschaft die Scheinwelt eines offenen und toleranten Deutschlands in einer Zeit präsentieren, in der bereits durch die Nürnberger Rassengesetze von 1935 Juden als Menschen zweiter Klasse aus der deutschen Gesellschaft ausgeschlossen worden waren. Lemmer