Abstract

Das Ziel ihrer Studie sehen Verf. in der Entwicklung einer klinischen Diagnostik und biomechanischen Analyse zur frühzeitigen Aufdeckung von Risikofaktoren für Schulterverletzungen („Werferschulter“) im Nachwuchsbereich. Zugleich sind für sie weitere wichtige Aufgaben ihres Forschungsvorhabens die Erarbeitung eines Präventionsprogramms, um die Risikofaktoren für mögliche Verletzungen langfristig aufzudecken. Als Probanden, von denen keiner zum Untersuchungszeitraum akute Schmerzen an der Wurfschulter hatte, standen 16 männliche Speerwerfer und 16 männliche Volleyballspieler zur Verfügung. Die Ergebnisse eines zwölfmonatigen Trainingsprogramms des Schultergürtels, unterteilt in vier aufeinander aufbauenden Trainingsperioden, das zweimal wöchentlich absolviert wurde, wobei aller drei Monate Verlaufskontrollen stattfanden (klinische Scores und Befragung der Probanden), bringen wichtige Erkenntnisse. Dazu gehört die Bestätigung, dass zu den intrinsischen Risikofaktoren für die Entwicklung einer degenerativen Werferschulter die Einschränkung der Beweglichkeit, muskuläre Dysbalance, Schwäche und Skapula-Asymmetrie zählen. Die ermittelten Werte können als Frühzeichen zur Entwicklung einer symptomatischen Werferschulter betrachtet werden. Allerdings sei eine Interpretation von präventiven Trainingseffekten in Anbetracht kleiner Stichproben diskussionswürdig, jedoch wird in der Einzelfalldiagnostik der Einsatz einer kombinierten klinischen und biomechanischen Testbatterie empfohlen, um Risikofaktoren für die Entwicklung einer Werferschulter frühzeitig aufzudecken und unter Kontrolle zu behalten. Den Sportverbänden werden die Übernahme einer solchen Testbatterie und der Einsatz eines präventiven Trainingsprogramms empfohlen. Weiterführende Langzeitstudien mit größeren Probandenzahlen sollten zusätzlich wichtige Erkenntnisse zur Verifizierung der prophylaktischen Wirkung bestimmter Übungen hinsichtlich der Entstehung von Schulterbeschwerden bringen. Schnürer