Sport und Protest: Motive und Repertoires von Sportprotest als Ausdruck zivilgesellschaftlichen Engagements

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Mittag, Jürgen
Erschienen in:Sport und Zivilgesellschaft
Veröffentlicht:Berlin: Lehmanns Media (Verlag), 2012, S. 191-214, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Fan
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201309006439
Quelle:BISp

Abstract

Dass der (Spitzen-)Sport nicht nur der Popularitätssteigerung dient, sondern dass er auch als Plattform zur Artikulation von Protest dient, findet zwar in zunehmendem Maße in den Medien Beachtung, aus wissenschaftlicher Perspektive gibt es bislang jedoch kaum Untersuchungen zum Thema. Vor dem Hintergrund dieser Forschungslage beabsichtigt der vorliegende Beitrag exemplarisch Zusammenhänge zwischen Sport und Protest in Geschichte und Gegenwart aufzuzeigen, um mit Blick auf die beträchtliche Bandbreite dieser Proteste sowohl Motive als auch Artikulationsformen sportbezogenen Protests herauszuarbeiten. Verbunden mit dieser typologisch-systematisierenden Herangehensweise ist darüber hinaus die Frage nach den Wirkungen und nach der Nachhaltigkeit des Protests zu stellen. In diesem Zusammenhang wird insbesondere auf die Frage eingegangen, ob bzw. inwieweit der sportbezogene Protest auch zu strukturellen zivilgesellschaftlichen Reformen im Sinne der Herausbildung von sozialen Bewegungen geführt hat. Im vorliegenden Beitrag stehen jenigen Protestthemen und -formen im Vordergrund, die einem deutlich erkennbaren Sportbezug aufweisen. Dabei kann in motivationaler Perspektive grundlegend zwischen zwei Typen des Protests unterschieden werden: Zum einen haben wir es mit Protestereignissen zu tun, bei denen sportliche Interessen nur am Rande von Bedeutung sind. Hier spielt der Sport insofern lediglich eine Nebenrolle, als das tatsächliche Anliegen des Protest mit dem Sport nur vage zusammenhängt. Der Sport ist hier nur Vehikel für sozialen oder politischen Protest. Daneben gibt es indes auch denjenigen Protest, bei dem genuin sportliche Interessen im Vorderund stehen und Prostestanlass und Protestereignis nur schwerlich vom Sport zu trennen sind. Aus dem Text