„Männlicher Sport“ – „weibliche“ Identität? : erste Ergebnisse einer qualitativen Studie mit Hochleistungssportlerinnen in männlich dominierten Sportarten

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Kunzendorf, Annette; Kleindienst-Cachay, Christa
Erschienen in:Qualitative Ansätze und Biographieforschung in der Bewegungs- und Sportpädagogik
Veröffentlicht:Butzbach-Griedel: Afra-Verl. (Verlag), 2003, S. 88-104, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201308005745
Quelle:BISp

Abstract

Die Tage reiner Männersportarten scheinen gezählt: Fußball, Boxen, Gewichtheben sind nur einige der Sportarten, die in den letzten Jahren mehr und mehr von Frauen erobert werden. Hierbei gibt sich das vorgeblich "zarte Geschlecht" jedoch keineswegs mit deren bloßen Ausübung zufrieden, drängt vielmehr mit Nachdruck auf die Etablierung nationaler wie internationaler Wettkämpfe – und zwar ungeachtet dessen, dass besagte Sportarten immer noch überwiegend von Männern betrieben und auch immer noch männlich konnotiert werden, indem sie den Sportlerinnen Eigenschaften abverlangen, die in unserer Gesellschaft eher Männern zugesprochen werden, und sogar mit Körperveränderungen einhergehen können, die vom gängigen Schönheitsideal der Frau stark abweichen. Doch was steckt hinter dieser Entwicklung? Was reizt Frauen, sich vormals männliches Terrain anzueignen? Welchen Gewinn ziehen sie hieraus? Welchen Problemen begegnen sie? Diesen und anderen Fragen widmet sich das Projekt "'Männlicher' Sport - 'weibliche' Identität? Untersuchungen zur Sportsozialisation und Identitätskonstruktion junger Frauen in männlich dominierten Sportarten". Im Zentrum steht die Frage, wie Spitzensportlerinnen in männlich dominierten Sportarten ihre Identität als Frau konstituieren und erhalten und hierbei zugleich die sportartspezifischen Anforderungen bewältigen und verarbeiten. Dabei interessiert einerseits, in welchen Bereichen Spitzensportlerinnen in männlich dominierten Sportarten Probleme bei der Identitätskonstruktion haben, andererseits wird aber auch nach dem identitätskonstituierenden Potenzial dieses Sportengagements gesucht. Gegenstand sind insofern, insbesondere auch der persönliche Gewinn, die Chancen und Perspektiverweiterungen, die sich den Frauen durch ihr Engagement in gerade diesen Sportarten bieten. Aus der Einleitung