Top-Leistung durch Top-Qualität

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schrader, Annelie
Erschienen in:Leichtathletiktraining
Veröffentlicht:24 (2013), 1, S. 4-13
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0939-8392
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU201304002980
Quelle:BISp

Abstract

In der Sportwissenschaft sind die „Qualität“ bzw. „Trainingsqualität“ keine feststehenden Begriffe. Oft wird im Zusammenhang mit der Quantität der Trainingsinhalte von Qualität gesprochen. Dabei werden vor allem Umfang und Intensität der Trainingsübungen in Bezug auf eine einzelne Trainingseinheit oder einen Trainingszyklus bewertet. Grundlage dieser Definition sind also die Distanzen oder die Zahl der Wiederholungen und Serien. Üblich ist auch die Beurteilung der Trainingsqualität anhand der Leistungsentwicklungen und Platzierungen bei bedeutenden Wettkämpfen. Von positiven Entwicklungsverläufen und vorderen Platzierungen wird hier (ganz allgemein) auf eine hohe Trainingsqualität geschlossen. Entsprechend der Wortbedeutung im allgemeinen Sprachgebrauch kann mit dem Begriff „Qualität“ aber auch die Güte der Bewegungsausführungen beschrieben werden. Dies ist vor allem im Techniktraining bzw. bei Wettkampfanalysen üblich. Sie sollte jedoch auch außerhalb des Techniktrainings und des Wettkampfs als Bewertungsgröße dienen. Das Anstreben einer hohen Bewegungsqualität im Training ist nicht mit einem klassischen Techniktraining gleichzusetzen. Techniktraining ist eine Form des motorischen Lerntrainings, das auf konditionellen und koordinativen Grundlagen aufbaut und der Entwicklung sportmotorischer Fertigkeiten dient. Es ist auf die Entwicklung einer sportlichen Technik mit dem Ziel der erfolgreichen Anwendung im Wettkampf ausgerichtet. Die Ausführungskriterien entsprechen dabei den Anforderungen der jeweiligen Wettkampfdisziplin. Die Qualität der Bewegungsausführungen stellt somit ein wesentliches Element des Techniktrainings dar. Der in diesem Beitrag verwendete Begriff der „Trainingsqualität“ geht jedoch weit über das Techniktraining hinaus. Er umfasst die Qualität aller Übungen, die im Training durchgeführt werden, unabhängig davon, ob sie ein verstärkt konditionelles oder koordinatives bzw. technikentwickelndes Ziel verfolgen. Jede einzelne Trainingsübung unterliegt bestimmten Ausführungskriterien, die sich durch physiologische und biomechanische Gesetzmäßigkeiten, das Trainingsziel und die Zuordnung zu einer Disziplin bzw. Sportart ergeben. Werden diese Kriterien in jedem Training beachtet und optimale Bewegungsausführungen in jeder Trainingsübung angestrebt, können entscheidende Leistungsreserven erschlossen werden. Wird in diesem Beitrag von Trainingsqualität gesprochen, ist damit die möglichst optimale Bewegungsausführung im Training unabhängig von der Trainingsphase, dem Trainingsziel und der Art der Trainingsübung gemeint. Dazu sind die jeweils entscheidenden Bewegungskriterien jeder einzelnen Trainingsübung festzulegen. Eine hohe Trainingsqualität ist insbesondere in den Etappen des Anschluss- und Leistungstrainings zu fordern, in denen die Athleten die geforderten Bewegungen sicher beherrschen und variabel einsetzen können. Vor dem Hintergrund dieser theoretischen Ausführungen wird ein entsprechender Übungskatalog vorgestellt. Schiffer (unter Verwendung wörtlicher Textpassagen)